Betriebshaftpflicht, Flottenversicherung, Rechtsschutz, Hausratversicherung oder Cyber-Risiken: Das Kompositgeschäft ist bereits komplex und herausfordernd. Die Digitalisierung stellt den Markt auf den Kopf. Der Vertrieb muss sich neu orientieren.
Es gibt wohl kaum ein Geschäftsfeld in der Assekuranz, das vielschichtiger und herausfordernder für den Vertrieb sein dürfte als der Bereich Schaden, Haftpflicht, Unfall.
Ob im privaten oder gewerblichen Kompositgeschäft – insgesamt 308 Millionen Verträge hielten die Versicherer hierzulande laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft Ende 2016 im Bestand.
Über 22 Millionen Versicherungsfälle bearbeiten die Schaden-Unfallversicherer jedes Jahr. Rund 62.000 Schadenfälle pro Jahr – vom Autounfall, über den Einbruch bis hin zum Streit vor Gericht.
Kompositversicherer auf Wachstumskurs
Sie gelten als sichere Bank in der Versicherungsbranche – die Kompositversicherer. Und sie sind auf Wachstumskurs. So hat das Beitragseinkommen in der Schaden-Unfallversicherung in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich zugelegt.
Laut aktueller Trendstudie der V.E.R.S. Leipzig und Yougov konnte die Branche 2016 Beitragseinnahmen von 66,3 Milliarden Euro verzeichnen. Gegenüber 2015 verbuchten die Versicherer in der Sparte ein Plus von rund 1,8 Milliarden.
Gegenüber 2010 sind die Einnahmen sogar um rund elf Milliarden Euro gestiegen. Hinzu kommt, dass die Schadenleistung moderater ausfällt, als im Vorjahr.
Potenzial in der Hausratversicherung
Trotz teilweise turbulenter wirtschaftlicher Zeiten und klimatischer Ereignisse ist die Lage der Branche insgesamt zufriedenstellend. Das zeigt auch die Schaden-Kostenquote. Sie lag bei 94,7 Prozent.
Es wird also Geld verdient in der Sparte Komposit. In der Privaten Haftpflichtversicherung waren es insgesamt 7,667 Milliarden Euro. Die PHV ist und bleibt laut V.E.R.S. Leipzig eine der wichtigsten Versicherungen mit einer der größten Marktdurchdringungen.
Aktuell beschäftigen sich die Produktschmieden der Versicherer mit dem Themen „Baukastenprinzip“ und „Drohnen“. Potenzial sehen die Experten in der Hausratversicherung. Grund: Nur 63 Prozent aller Haushalte besitzen dort eine Absicherung.
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