Konflikt im Nahen Osten: die nächste Hypothek für Weltpolitik, Weltwirtschaft und Finanzmärkte?

Folker Hellmeyer
Foto: Netfonds
Folker Hellmeyer, Netfonds

Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Netfonds AG, ordnet die Folgen des Angriffs der Hamas auf Israel vom Wochenende ein und kommentiert mögliche Folgen.

Der unerwartete umfassende militärische Angriff der Hamas auf Israel bringt die ganze Region
in ein Ungleichgewicht. Im Hinblick auf die gewichtige geopolitische als auch
geowirtschaftliche Bedeutung der Region des Nahen Ostens läuft die internationale Diplomatie
auf Hochtouren, um eine Konfliktausweitung zu verhindern.

Folker Hellmeyer: „Ich begrüße die diplomatischen Bemühungen. Dieser seit 1948 schwelende
Konflikt um den Status Palästinas hat einen weiteren Eskalationspunkt mit der Aggression der
Hamas erreicht. Sowohl für das Schicksal der Region als auch der Folgen für den Rest der Welt
ist es von hoher Bedeutung, dass die jetzt anlaufende Diplomatie zu einer zügigen Befriedung
der Region führt. Mehr noch ist es von hoher Bedeutung, eine nachhaltige Lösung für alle
Beteiligten zu finden. Dieses Ziel wurde seit 1948 verfehlt (vor 1921 Teil des Osmanischen
Reiches, 1921-1948 Palästina britisches Mandatsgebiet, 1988 als Staat ausgerufen, 1994
Einrichtung palästinensischer Autonomiegebiete, 2012 UN-Resolution 67/19 Aufwertung
Palästinas zum Beobachterstaat in den Vereinten Nationen). Sollte sich der Konflikt ausweiten,
ergäben sich für die Weltwirtschaft als auch die Weltfinanzmärkte Belastungen, die in ihrer
Tragweite noch nicht messbar sind. Wie viele geopolitische Krisen verträgt diese Welt?“

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