Die Top-Wirtschaftsberater der Bundesregierung stellen der deutschen Konjunktur ein gutes Zeugnis aus. Wenig Verständnis haben sie für die internationale Kritik an der Exportstärke Deutschlands. Angesichts der Konjunkturerholung im Euroraum fordern die „Wirtschaftsweisen“ ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik der EZB.
Die deutsche Wirtschaft ist nach Einschätzung von Ökonomen schwungvoll ins Jahr 2017 gestartet. Die „Wirtschaftsweisen“ trauen Europas größter Volkswirtschaft trotz politischer Unsicherheiten rund um den Globus im Gesamtjahr sogar ein etwas höheres Tempo zu als zuletzt angenommen. Die Top-Wirtschaftsberater der Bundesregierung korrigierten ihre Konjunkturprognose leicht nach oben. Auch die Bundesbank zeigte sich optimistisch.
„Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Frühjahr 2017 im Aufschwung“, erklärten die Wirtschaftsweisen in Frankfurt. Für dieses Jahr rechnen sie mit einem Wachstum von 1,4 Prozent. Zuletzt war der Sachverständigenrat von einem Plus von 1,3 Prozent ausgegangen. Im kommenden Jahr soll das Bruttoinlandsprodukt dann um 1,6 Prozent steigen.
Deutsche Wirtschaft weiterhin auf Wachstumskurs
Getragen wird der Aufschwung nach Einschätzung der Ökonomen vor allem von der robusten Konjunktur im Inland und der weiterhin guten Lage auf dem Arbeitsmarkt. 2016 war die deutsche Wirtschaft um 1,9 Prozent gewachsen, allerdings gab es auch mehr Arbeitstage als 2017. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs“, schrieb auch die Bundesbank in Monatsbericht. „Ein wesentlicher Träger des Wirtschaftswachstums ist gegenwärtig die Industrie, die von einer lebhaften Nachfrage aus dem Inland und dem Ausland profitiert.“
Auch die Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt sieht die Notenbank unverändert mit Zuversicht. In den nächsten Monaten könnten in erheblichem Umfang zusätzliche Stellen aufgebaut werden.
Zugleich verteidigten die Ökonomen die Exportstärke Deutschlands. Die Mehrheit des fünfköpfigen Sachverständigenrates bezeichnete die Kritik insbesondere aus den USA am Überschuss im Handel mit anderen Ländern als nicht stichhaltig. Die deutsche Wirtschaft sei nicht verpflichtet, sich schlechter zu machen.
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