Experten trauen deutscher Konjunktur höheres Tempo zu

Die Politik müsse sich allerdings fragen, „warum deutsche Unternehmen vergleichsweise viel im Ausland und nicht im Inland investieren“, sagte der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Christoph Schmidt.

Attraktivität des Investitionsstandortes Deutschland steigern

Die Bundesregierung sollte daher die Attraktivität des Investitionsstandortes Deutschland steigern. Die neue US-Regierung unter Donald Trump hatte den Ton zuletzt deutlich verschärft. Der Vorwurf der Währungsmanipulation sei „absurd, angesichts der Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank (EZB)“, sagte Schmidt.

Europas größte Volkswirtschaft verkauft seit Jahren deutlich mehr Waren ins Ausland als von dort eingeführt werden. In den Leistungsbilanz-Überschuss fließen neben dem Austausch von Waren und Dienstleistungen auch Zinsen und Löhne ein.

Wirtschaftsweise fordern baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik

Die Bundesbank sieht Forderungen der EU-Kommission nach einem Ausgleich der deutschen Exportstärke durch mehr staatliche Investitionen im Inland skeptisch. Eine gute Infrastruktur sei zwar wichtig für eine solide wirtschaftliche Entwicklung. Es stelle sich aber die Frage, „ob eine noch stärker expansiv ausgerichtete Fiskalpolitik in der augenblicklichen Konjunkturlage angemessen wäre“.

Die EU-Kommission sieht in dem deutschen Exportüberschuss mögliche Gefahren für den Euroraum wegen ökonomischer Ungleichgewichte. Angesichts der Konjunkturerholung im Euroraum forderten die „Wirtschaftsweisen“ ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik der EZB.

Die Währungshüter sollten im Sommer den schrittweisen Ausstieg aus dem milliardenschweren Kaufprogramm von Anleihen und anderen Wertpapieren ankündigen und es zum Jahresende auslaufen lassen. Zuerst die Zinsen zu erhöhen, sei dagegen der falsche Ansatz, sagte der Wirtschaftsweise Volker Wieland. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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