Ist auch ein Umdenken von Seiten der Produktgeber zu spüren?
VB: Auch hier ist ein intakter Aufwärtstrend zu verzeichnen. Immer mehr Produktanbieter nehmen Nettoprodukte in ihr Portfolio auf.
HR: Allerdings eliminieren die wenigsten Versicherungen dafür im Gegenzug Bruttotarife oder stellen sich konsequent als Nettotarifanbieter auf. Insofern führt das Nettoproduktangebot in vielen Häusern derzeit nur ein Nischendasein beziehungsweise stellt eine Ventillösung dar.
[article_line type=“most_read“]Honorarberatern wird häufig vorgeworfen, sie könnten aufgrund der wenigen Nettotarife gar keine unabhängige, marktumfassende Beratung bieten. Wie beurteilen Sie die Kritik?
HR: Diese Kritik können wir nicht teilen. In fast allen Segmenten ist unserer Meinung nach eine unabhängige, marktumfassende Beratung und die Vermittlung von entsprechenden Nettoprodukten möglich. Lediglich im Bereich der Privaten Krankenversicherung gibt es zu wenige Nettoproduktalternativen.
Sollte der Gesetzgeber hier handeln?
VB: Wie bereits geschildert, beobachten wir eine permanente Zunahme von Nettoprodukten am Markt. Der Megatrend nach Produkttransparenz, die wachsende Zahl von Anbietern, die den Wettbewerb über die Kostenführerschaft führen (zum Beispiel Fintechs) und das steigende Kundenkostenbewusstsein werden zu einer erhöhten Nachfrage nach Nettoprodukten führen.Entsprechend wird das Nettoproduktangebot unserer Meinung nach automatisch steigen, ein diesbezügliches Handeln des Gesetzgebers wäre nicht erforderlich.
HR: Der Gesetzgeber könnte aber Rahmenbedingungen schaffen. Beispielsweise gibt es bis heute noch keine gesetzliche Definition, was ein Nettoprodukt ist.
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