Michael Bourke, Manager des M&G (Lux) Global Emerging Markets Fund analysiert in seinem Kommentar die Aussichten für Investoren in Indien nach dem Sieg des bisherigen Regierungschef Narendra Modi bei den dortigen Parlamentswahlen.
Seit Modi im Jahr 2014 an die Macht kam, zieht der indische Markt Investoren an. Mit seiner deutlichen Mehrheit im Parlament konnte Modi eine umfangreiche Agenda zur Modernisierung Indiens durchzusetzen.
Nach den Reformen kamen die Steuereinnahmen
Seine erste Amtszeit war von Reformen geprägt, wie etwa mit dem Gesetz zur Entmonetarisierung, das für eine Erhöhung der Steuereinnahmen durch Einschränkung der informellen Barwirtschaft sorgen sollte. Außerdem erleichterte die Einführung einer einheitlichen Umsatzsteuer die Geschäftstätigkeit im Land.
Im Jahr 2019 führte Modi einen nationalistischeren Wahlkampf und nahm in Reaktion auf die gestiegenen Spannungen an der pakistanischen Grenze eine härtere Haltung ein als zuvor.
Bei Investoren beliebt
Für Investoren sollte sich wenig ändern. Der Regierungschef ist bei Investoren beliebt und wird die Reformen, die er in seiner ersten Amtszeit eingeführt hat, sicherlich fortsetzen – nicht zuletzt sein Engagement für die Modernisierung der indischen Infrastruktur. Daher dürften Werte aus dem Infrastruktursektor weiterhin im Fokus stehen.
Während die Wahl von Modi im Jahr 2014 aber einen politischen Regimewechsel signalisierte und einen kräftigen Aufschwung einleitete, bedeutet das aktuelle Wahlergebnis in erster Linie Kontinuität. Der indische Aktienmarkt erfreut sich seit einigen Jahren der Gunst der Investoren und ist inzwischen teuer:
Derzeit notiert er im obersten Bereich seiner langfristigen Durchschnittsbewertung. Deshalb erwarte ich nicht, dass dieses Wahlergebnis die Märkte so stark nach oben treibt, wie wir es vor fünf Jahren erlebt haben.“
Foto: M&G