Deutschlands Beliebtheit bei ausländischen Investoren ist ungebrochen. Weltweit belegt Deutschland nach Angaben der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG 2015 mit 511 Transaktionen den dritten Platz als Zielland ausländischer Investoren – hinter den USA (1351 Transaktionen) und dem Vereinigten Königreich (816).
Bei den Transaktionen von Unternehmen mit Konzernmutter im Ausland lagen im Vergleich zum Vorjahr insbesondere vermehrt deutsche Unternehmen aus der Internetbranche im Fokus der Investoren. Allen voran in den Bereichen Commerce und Retail (plus 283 Prozent, von 6 auf 23 Deals), Software (plus 50 Prozent, von 8 auf 12 Deals) sowie Immobilien (plus 16 Prozent, von 55 auf 64).
2016 setzen Auslandsinvestoren verstärkt auf Deutschland
Auch für 2016 erwartet KPMG vermehrte Aktivitäten internationaler Investoren in Deutschland. Gründe hierfür sind neben der Innovationsfähigkeit deutscher Unternehmen unter anderem strukturelle Veränderungen im Bereich Familienunternehmen. Auch die Seite der Investoren ist im Wandel: strategische Prioritäten verändern sich, und neue Akteure mischen den Markt auf. Das zeigt die Standortanalyse „Business Destination Germany“ von KPMG sowie eine Auswertung aktueller Zahlen von Thomson One.
„Schärferer Wettbewerb auf deutsche Firmen“
Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business bei KPMG in Deutschland: „Ich rechne damit, dass sich der Wettbewerb um deutsche Unternehmen 2016 verschärfen wird. Aufstrebende Staaten wie China und Indien werden in Zukunft eine noch größere Rolle spielen, und sollte es 2016 zum Abschluss des Freihandelsabkommens TTIP kommen, würde auch für amerikanische Unternehmen der deutsche Markt noch attraktiver. Unabhängig davon sind Berlins lebendig wachsende Start-Up Szene und neue High-Tech Industrien bereits heute attraktive Targets. Zudem sind viele Familienunternehmen auf Nachfolgersuche. Auch in diesem Bereich könnten Investoren aus dem Ausland in Zukunft also eine stärkere Rolle spielen. Vor allem in Baden-Württemberg und in vielen ostdeutschen Bundesländern sind ausländische Direktinvestitionen noch deutlich unterrepräsentiert, wie unsere Analyse zeigt.“ (fm)
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