Den Versicherten drohen in Zukunft noch höhere Beitragssprünge. Wenn der Gesetzgeber nicht reagiere, würden die Zusatzbeiträge bis 2020 auf zwei Prozent zulegen, sagte die Chefin des Verbands der Ersatzkassen (vdek), Ulrike Elsner, der Deutschen Presse-Agentur. Damit lägen die Gesamtbeiträge bei 16,6 Prozent. Die Chefin des Spitzenverbands der gesetzlichen Kassen, Doris Pfeiffer, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) müsse im kommenden Jahr etwas gegen die hohen Arzneimittelausgaben unternehmen.
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Nachhaltigkeit des Gesundheitswesens
Gröhe wies generelle Sparforderungen zurück. „Wer jetzt anmahnt, das sei alles zu teuer, muss auch schlüssig darlegen, wo er oder sie kürzen will“, sagte seine Sprecherin. Ziel sei der Zugang zu guter medizinischer Versorgung und Nachhaltigkeit des Gesundheitswesens etwa durch Stärkung der Vorbeugung. Der Anstieg sei auch durch neue wirksame Medikamente zu begründen.
Die Regierung verwies darauf, dass eine Beitragserhöhung ein Sonderkündigungsrecht der Versicherten auslöse. Sie sollten aber nicht nur auf den Preis achten, sondern auf die Qualität und die Leistungen.
Die SPD und die Opposition forderten, die Arbeitgeber wieder stärker an den steigenden Gesundheitskosten zu beteiligen. „Wir brauchen dringend eine Entlastung der Arbeitnehmer“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Der Arbeitgeberverband BDA hielt dagegen, dass die Unternehmen durch die Entgeltfortzahlung bei Krankheit schon einen größeren Teil der Krankheitskosten zahlten.
Quelle: dpa-Afx
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