Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat seine umstrittenen Pläne für eine bundesweite Öffnung regional begrenzter Krankenkassen verteidigt. Kritik an Spahns Äußerungen kommt vom AOK-Bundesverband.
„Nicht alle Versicherten können derzeit Krankenkassen mit attraktiven Zusatzleistungen oder mit günstigen Beiträgen wählen“, sagte der CDU-Politiker dem „Reutlinger General-Anzeiger“ am Mittwoch.
In welcher Kasse man versichert sein könne, hänge teils noch vom Wohn- oder Beschäftigungsort der Versicherten ab. „Dieser Anachronismus ist vielleicht historisch, aber nicht sachlich begründet.“
Länder bevorzugen ihre Krankenkassen
Spahn will gesetzliche Regionalbegrenzungen streichen, die bisher für Allgemeine Ortskrankenkassen (AOK), bestimmte Betriebskrankenkassen und Innungskrankenkassen gelten. Dies soll den Wettbewerb unter den Kassen erweitern.
So sollen sich Kunden aus ganz Deutschland für Kassen entscheiden können, die wegen günstiger regionaler Bedingungen einen unterdurchschnittlichen Zusatzbeitrag anbieten. Gegen die Pläne machen die AOKs Front, auch von der CSU kommt deutlicher Widerstand.
Spahn sagte, die bestehende Situation sorge auch dafür, dass manche Landesregierung ihre Krankenkassen bevorzugt behandle. „Das mag dann gut sein für die Krankenkasse, aber längst nicht immer für die Versicherten.“ Wenn Kassen eine große Marktmacht hätten, führe das auch dazu, dass sie Bedingungen diktieren könnten.
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