Bereits im Vorjahr war der Anteil von Unternehmen, die Zahlungsverzögerungen erlebten, von 59 Prozent im Jahr 2021 auf 65 Prozent gestiegen.
Nach Einschätzung von Coface-Volkswirtin Christiane von Berg zeigen die Daten, wie sehr staatliche Unterstützungsmaßnahmen den Unternehmen in den von Corona-Pandemie und Energiekrise geprägten vergangenen Jahren geholfen haben: „Jetzt, da fast alle Covid-19 bezogenen Unterstützungsmaßnahmen ausgelaufen sind und die Auswirkungen der Energiesubventionen abgeflacht sind, haben wir in puncto Zahlungsverzögerungen wieder annähernd Vorkrisenniveau erreicht.“
Von der schlechtesten Zahlungsmoral berichteten in der Umfrage Unternehmen aus der Automobilbranche (88 Prozent) und dem Transportsektor (85 Prozent). Den geringsten Anteil an Unternehmen, die länger auf ihr Geld warten mussten, gab es mit 58 Prozent in der Textil- und Bekleidungsbranche.
Im Schnitt verzögerten sich Zahlungen im laufenden Jahr den Angaben zufolge um 30 Tage. Dies sei trotz eines Anstiegs um einen Tag im Vergleich zum Vorjahr immer noch ein historisch niedriger Wert, ordnete Coface ein: Vor der Pandemie seien Zahlungsverzögerungen durchschnittlich etwa 10 Tage länger gewesen.(dpa-AFX)