Sind auch wieder Hotelfonds geplant?
Salamon: Wir beobachten den Hotelmarkt sehr genau und halten Hotelinvestments weiterhin für uneingeschränkt attraktiv. Die deutsche Hotellerie ist nicht nur deutlich besser als erwartet durch die Corona-Krise gekommen, sondern konnte schon 2023 wieder fast so viele Übernachtungen verbuchen wie im Rekordjahr 2019. Die Werte aus dem vergangenen Jahr, bis Ende Oktober, sind sogar so gut, dass die Übernachtungszahlen auf Gesamtjahresbasis erwartbar die aus 2019 übertreffen. Das zeigt, was für eine Power und Resilienz in diesem Wirtschaftssektor stecken. Wir haben über sehr viele Jahre Erfahrungen mit dieser speziellen Assetklasse gesammelt. Dies stellt eine gute Basis für die Konzeption neuer Investments dar. Auch tauschen wir uns regelmäßig mit Vertriebspartnern zu den Möglichkeiten von Hotelfonds aus. Unser Hauptaugenmerk gilt jedoch auch in diesem Jahr der Nahversorgung und dem 6b-Bereich. Insofern sehen wir uns mit den aktuellen Fonds „Immobilienportfolio Deutschland II“ und „Immobilienwerte II Aschaffenburg“ erst einmal passend positioniert.
Angekündigt haben Sie auch ein Erneuerbare-Energien-Angebot für institutionelle Investoren. Wie ist die Dr. Peters Group für diese Assetklasse aufgestellt und was können Sie zu Details schon sagen?
Salamon: Wir sind gut aufgestellt, mit einem erfahrenen Team. Im vergangenen Jahr haben wir einen Geschäftsführer für uns gewonnen, der sehr viel Know-how aus dem Bereich Erneuerbare Energien mitbringt. Auch haben wir die regulatorischen Voraussetzungen geschaffen, wie die Erlaubniserweiterung unserer KVG für Erneuerbare Energien. Ein weiterer Meilenstein war der Ankauf unseres ersten Photovoltaik-Projekts, das im Bundesland Schleswig-Holstein entwickelt wird. Fertig konzipiert haben wir jüngst unseren ersten Spezial-AIF, den wir aktuell schon im Rahmen des Pre-Marketings bei institutionellen Adressen präsentieren. Das bisherige Feedback aus diesen Gesprächen stimmt uns optimistisch.
Planen Sie auch Erneuerbare-Energien-Fonds für Privatanleger?
Salamon: Unser erster Spezial-AIF aus dem Bereich Erneuerbare Energien ist für die Ansprache institutioneller Adressen konzipiert. Aber klar: Wir können uns auch ein Retail-Produkt vorstellen und sind dazu auch schon im Austausch mit dem Vertrieb. Jetzt heißt es aber erstmal volle Konzentration auf den offiziellen Start unserer aktuellen Fondslösung.
Im Bestand verwalten Sie auch Fonds mit Airbus A380, also Großraumflugzeugen eines einst hoch gelobten Typs, dessen Produktion aber 2021 eingestellt wurde. Wie ist dort der Stand der Dinge?
![](https://www.cash-online.de/wp-content/uploads/2025/02/2025-01-08_DrPeters_178-Kopie.jpeg)
Salamon: Der Airbus A380 ist ein bei Passagieren beliebtes Verkehrsflugzeug und steht auch bei zahlreichen Fluggesellschaften weiterhin im Dienst. Nach der Corona-Pandemie waren die Maschinen aufgrund eines Kapazitätsengpasses kurzfristig sogar stärker nachgefragt. Insgesamt sind heute aber deutlich weniger A380 im Dienst als vor der Pandemie und schon vor der Pandemie stand die Zukunft des weltweit größten Passagierflugzeugs in Frage. So hat sich auch trotz der wieder etwas gestiegenen Nachfrage bis dato kein Markt für das Leasing gebrauchter A380 entwickelt. Als gut vernetzter und engagierter Asset Manager haben wir dies früh erkannt und ebenso früh damit begonnen, einen kreativen Mix aus Lösungen zu entwickeln – bestehend aus dem Verkauf einzelner Flugzeugkomponenten, der Verhandlung von Leasingverlängerungen oder Kompensationszahlungen sowie dem Triebwerksleasing oder -verkauf. Bei etwa der Hälfte unserer A380-Fonds haben wir so in einem schwierigen Markt für unsere Anleger den Kapitalerhalt erreicht. Bei der anderen Hälfte arbeiten wir mit hoher Energie daran, dass dies ebenfalls gelingt.
Welche Rolle spielt die Schifffahrt noch für die Dr. Peters Group?
Salamon: Wir sind nach wie vor in der Schifffahrt aktiv und managen mit einem erfahrenen Team eine kleine Flotte von Öltankern und erbringen für Fremdschiffe unter anderem Dienstleistungen im Chartering. Auch auf der Produktseite sind wir aktiv und haben zuletzt einen Club Deal für norwegische institutionelle Investoren aufgelegt. Hier konnten wir Ende 2023 einen Produktentanker mit einer hohen Rendite für unsere Investoren veräußern. Trotz der guten Ergebnisse, die die Schiffsmärkte teilweise in den letzten Jahren wieder erzielen konnten, sehen wir derzeit kein Revival von Schiffsbeteiligungen für deutsche Privatanleger. Bei Club Deals mit institutionellen Investoren handeln wir opportunistisch und beobachten Marktlagen und aktuelle Transaktionspreise sehr genau.