Im Vertrieb arbeitet Dr. Peters traditionell hauptsächlich mit freien Vermittlern mit Zulassung nach Paragraf 34f GewO zusammen. Soll das so bleiben oder planen sie Anpassungen der Vertriebsstrategie?
Salamon: Für uns ist der 34f-Vertrieb die wichtigste Säule. Mit Vertretern dieses Segments platzieren wir einen Großteil unseres Emissionsvolumens. Gleichzeitig ist es in den vergangenen Jahren gelungen, den Platzierungsanteil von KWG-Instituten auszubauen und ich würde davon ausgehen, dass wir in diesem Segment auch in den kommenden Jahren weiter zulegen können. Ebenso ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, einige neue Bankenvertriebe anzubinden. Hier sehen wir weiteres Potential. Ebenso sehen wir Wachstum bei Vertriebspartnern durch den Zufluss von Kunden, die sich bei unabhängigen Beratern gut betreut fühlen. Diese Entwicklung ist für Dr. Peters sehr positiv.
Wo steht die Dr. Peters Group beim Thema Digitalisierung?
Salamon: Die Digitalisierung hilft uns bei Betriebsabläufen und macht vieles schneller. Wir arbeiten weitestgehend datenbasiert und setzen beispielsweise im Customer Service immer stärker auf digitale Kommunikation. Rund 50 Prozent unserer Anleger nutzt bereits heute unser eigens entwickeltes Kundenportal. Das spart jährlich mehrere hunderttausend Seiten Papier und ist damit auch ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Eine solche Portallösung haben wir auch für unsere Vertriebspartner entwickelt, damit diese von einem einfacheren Management ihrer Bestandskunden profitieren und alle Back-Office-Prozesse mit uns auf einer Plattform abwickeln können. Gerade beim Thema Digitalisierung ist es uns wichtig, Schritt zu halten, damit unsere Kunden und Partner in vollem Umfang von den Effizienzgewinnen digitaler Lösungen profitieren. Daher beschäftigen wir uns auch intensiv mit den Möglichkeiten von KI und beobachten genau, was auch in anderen Branchen wie beispielsweise den Neobanken im Bereich von Depotlösungen und digitaler Abwicklung schon möglich ist. Denn eins ist unserer Einschätzung nach klar: Auch komplexe Produkte wie strukturierte Sachwertinvestments werden zukünftig daran gemessen, wie komfortabel sie sich zeichnen und handeln lassen.
Könnten Sie abschließend die langfristigen strategischen Ziele und die Ausrichtung des Unternehmens kurz skizzieren?
Salamon: Sachwerte sind unsere DNA und das seit fünf Dekaden. Diese Ausrichtung behalten wir bei. Unsere Aufgabe sehen wir darin, langfristigen Mehrwert für unsere Anleger zu schaffen. Die Kompetenz und Erfahrung, die wir uns in 50 Jahren erarbeitet haben, ist ein entscheidender Baustein hierfür. In den vergangenen gut fünf Jahren haben wir die Dr. Peters Group transformiert. Damit einher ging nicht nur die Erweiterung unseres Produktportfolios. Unser angestammtes Kerngeschäft mit Privatanlegern ergänzen wir um die Ansprache institutioneller Investoren. Und wir fokussieren uns künftig auf die Säulen Immobilien und Infrastruktur, wobei letztere sowohl für den Bereich der Transportlogistik steht als auch für Erneuerbare Energien. Wir treiben die digitale Transformation intern weiter voran und möchten im Schulterschluss mit der gesamten Branche einen Beitrag leisten, auch Vertriebsprozesse noch stärker zu digitalisieren. Zudem beschäftigen wir uns damit, ob sich andere oder neuere Strukturen wie beispielsweise der ELTIF in unserem Kerngeschäft implementieren lassen. Dies mit dem Ziel, weitere Potentiale für die Platzierung strukturierter Sachwertinvestments zu heben, die wir unter anderem im Bankensektor sehen, aber auch in der gemeinsamen Entwicklung noch besserer Wege mit unseren eng verbundenen Partnern im B2B-Vertrieb.
Die Fragen stellte Stefan Löwer, Cash.
Dieser Artikel stammt aus der Cash.-Ausgabe 2/2025.