Krypto-Assets: Commerzbank erhält als erste Vollbank Lizenz zur Kryptoverwahrung

Muenzen mit den Aufschriften verschiedener Kryptowaehrungen
PantherMedia / YuriArcurs (YAYMicro)
Mit der Lizenz kann die Bank verschiedene Services rund um Kryptowerte anbieten.

Die Commerzbank hat als erste deutsche Universalbank die Kryptoverwahrlizenz nach dem Kreditwesengesetz (KWG) erhalten. Die Lizenz ermöglicht es der Bank, ein breites Spektrum von Dienstleistungen im Bereich digitaler Vermögenswerte, speziell Kryptowerte, aufzubauen.

Im ersten Schritt strebt die Bank an, ihren institutionellen Kunden eine sichere, regulatorisch konforme und zuverlässige Plattform für die Verwahrung von Kryptowerten auf Basis der Blockchain-Technologie zur Verfügung zu stellen.

„Mit dem Erhalt der Lizenz haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Er unterstreicht unser bisheriges Engagement für den Einsatz neuester Technologien und Innovationen und ist Grundlage, um unsere Kunden im Bereich der digitalen Vermögenswerte begleiten zu können,“ sagte Dr. Jörg Oliveri del Castillo-Schulz, Chief Operating Officer der Commerzbank.

Wie die Bankenbranche zum Krypto-Markt steht, das geht aus einer neuen Handelskontor-Infografik hervor.

Die Bank plant, eine Plattform zu erschaffen, die es nicht zuletzt institutionellen Kunden ermöglicht, Krypto-Assets wie Bitcoin zu halten. Die BaFin nahm sich für die Entscheidung Zeit. Der Antrag der Commerzbank ging bereits im April 2022 bei der Aufsichtsbehörde ein. Das Management des Geldhauses bezeichnet die Erteilung der Lizenz als wichtigen Meilenstein und die Grundlage dafür, Kunden im Bereich digitaler Vermögenswerte zu unterstützen.

Während des Hochs der Krypto-Rallye im Jahr 2021 begannen Geldinstitute zunehmend, sich für Digitalwährungen zu interessieren. Zahlreiche investierten Kapital in Projekte. Nachdem die Kurse von Bitcoin & Co. allerdings wieder merklich gesunken waren, und die Krypto-Branche von Skandal zu Skandal rutschte, legten viele Banken ihre Pläne auf Eis. Jüngst zeichnet sich jedoch wieder eine deutliche Trendumkehr ab: immer mehr Geldhäuser versuchen, doch im Krypto-Segment Fuß zu fassen.

Die Skepsis überwiegt indes immer noch. Wie die Infografik aufzeigt, sehen 65 Prozent der Befragten im Bankwesen Kryptowährungen eher als Risiko denn als Chance für die Branche. Auch Unternehmen in Deutschland beobachten die Entwicklung mit Argusaugen. 41 Prozent dieser halten Kryptowährungen beispielsweise nur für Spekulanten geeignet, 37 Prozent gehen davon aus, dass in erster Linie Kriminelle von Cyberdevisen profitieren – eine Einschätzung, welche konträr zur Datenlage zu stehen scheint. Gemäß dem Bund Deutscher Kriminalbeamter habe der überwiegende Teil (99,75 Prozent) der durchgeführten Krypto-Transaktionen keine strafrechtliche Relevanz.

Wie aus der Infografik hervorgeht, könnte es für Geldinstitute durchaus lukrativ sein, Krypto-Dienstleistungen zu implementieren. Etwa 8 Prozent der Deutschen könnten sich ein Krypto-Investment über ihre Hausbank vorstellen.

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