Die Grafik zeigt den Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen Entwicklung der regulären Finanzmärkte (orange) und die Korrelation zu den Kryptowährungen (blau). „Dabei ist deutlich zu sehen, dass die Korrelation in Phasen stärkerer Abwärtsbewegungen stark steigt“, sagt Falke. Während etwa in einer Boomphase der Aktienmärkte wie unmittelbar vor dem Eintreffen von Covid die Korrelation nur bei -0,4 lag, stieg sie im Absturz auf bis zu 0,8. Der Wert 1 bedeutet dabei einen vollständigen Gleichklang, minus 1 eine komplette Gegenläufigkeit.
Während sich Kryptowährungen also in guten Marktphasen durchaus zur Diversifikation eignen und auch einen nennenswerten Performancebeitrag liefern können, helfen sie bei Marktrücksetzern nicht weiter. „Mittlerweile sind viele institutionelle Investoren in diesem Markt unterwegs und behandeln Bitcoin und Co. als Risk-on-Asset: In Bärenmärkten wird das Gesamt-Portfoliorisiko reduziert, was dazu führt, dass gerade das Krypto-Exposure aufgrund der hohen Volatilität heruntergefahren wird“, so Falke.
Trotzdem lassen sie sich als kleine Beimischung zur Portfoliostabilisierung verwenden: „Hier greifen die betrachteten Korrelationsunterschiede in Auf- und Abwärtsmärkten“, so Falke. „Allerdings lassen sich Krypto-Assets angesichts des deutlich gestiegenen Volumens gut in Strategien des ultraschnellen Handels einbeziehen.“ Der Markt der Krypto-Assets ist mittlerweile so stark gewachsen, die Handelsvolumina so groß, dass es sich von der Liquidität her um interessante Märkte handelt. „Und mit Handelsstrategien, die im Millisekundenbereich auf Veränderungen reagieren, ist die Korrelation zu anderen Märkten unerheblich für den Erfolg“, sagt Falke. „Auf diese Weise können Kryptos einen sehr starken Beitrag zur Depotstabilisierung leisten.“