Kupfer: Nachfrage steigt in dieser Dekade drastisch an

Kupferrohre
Foto: PantherMedia/Rost9
Kommt es bei Kupfer bis 2030 zu einer Preis-Rallye?

Fast 17 Jahre dauert es von der Entdeckung eines Kupfervorkommens bis zum Minenbetrieb. Trotz der stark steigenden Nachfrage nach dem roten Metall wird heutzutage kaum in die Entwicklung neuer Minen investiert. Dies dürfte sich mittel- bis langfristig in deutlich höheren Preisen bemerkbar machen.

Da das Angebotsdefizit in diesem Jahrzehnt sukzessive wächst, profitieren hiervon insbesondere Firmen, die derzeit Kupfervorkommen entwickeln. Hierzu zählt auch Southern Hemisphere Mining mit seinem Llahuin-Kupferprojekt in Chile.

16,7 Jahre dauert es von der Entdeckung eines Kupfervorkommens bis zum Start des Bergbaubetriebs. Diesen Durchschnittswert hat das Research-Haus S&P Global Market Intelligence im Rahmen einer Analyse des Mining-Sektors errechnet. Dabei wurden insgesamt 127 Minen aus der westlichen Welt einbezogen. Über alle Metalle hinweg lag der Durchschnittswert bei immerhin 15,2 Jahren. Klar ist: Die meiste Zeit nimmt die Exploration eines Vorkommens in Anspruch. Bei Kupferminen betrug diese immerhin 12,4 Jahre im Mittel.

Das müssen Investoren berücksichtigen, wenn sie auf die langfristigen Trends bei Kupfer schauen. Das rote Metall wird im Zuge der Elektrifizierung des Verkehrs immer wichtiger. Allein im durchschnittlichen Elektroauto stecken drei- bis viermal so viel Kupfer wie in einem Verbrenner. Zusätzlich wird die Nachfrage durch den Ausbau der Strominfrastruktur und der Windenergie befeuert. In den kommenden zehn Jahren könnte die Lücke im Angebot an Kupfer daher auf bis zu 8 Millionen Tonnen steigen, wie unlängst Analysten errechnet haben. Das entspricht knapp ein Drittel des heutigen Weltkupfermarktes.

Die Gründe sind schnell erklärt: Bestehende Minen laufen oft über Jahrzehnte und in den kommenden Jahren wird ein Teil des Angebots wegfallen, weil die Vorkommen ausgebetet sind. Hinzu kommt, dass die Grade in etablierten Minen wie Escondida – der größten Kupfermine der Welt in Chile – sinken. Es muss also deutlich mehr Gestein bewegt werden, um die gleiche Menge an Kupfer zu gewinnen.

Nicht zuletzt sind aber vor allem die Investitionen in die Entwicklung neuer Vorkommen deutlich zurückgegangen. Das liegt an den niedrigen Preisen in der vorherigen Dekade. Für Bergbaukonzerne lohnte es sich nicht, hier größere Investments zu tätigen. Und auch das kann man mit Zahlen belegen. So zeichnete Mitzi Sumangil von S&P Global jüngst ein düsteres Bild für das Kupfer-Angebot. 2015 noch gingen 12 neue Kupferminen in Produktion. Es war eine Folge des Investmentbooms in den Nullerjahren. In den vergangenen vier Jahren war es allerdings nur 15 neue Minen. Über Dekaden gesehen hat sich die Zahl inzwischen halbiert. Heute geben die großen Bergbaukonzerne laut Sumangil lediglich 12 Prozent ihres Ebitdas für die Entwicklung neuer Minen oder die Erweiterung bestehender aus. Das ist etwa die Hälfte des langfristigen Durchschnitts. Wie aktuell auch in der Ölindustrie fahren also große Konzerne wie BHP, Anglo American oder Rio Tinto derzeit zwar Rekordgewinne ein, sind aber nicht bereit, bei Kupferpreisen um 8.000 US-Dollar je Tonne größere Investments zu tätigen. Stattdessen sind Übernahmen die risikolosere und derzeit wohl günstigere Alternative. BHP selbst weiß um die Herausforderungen im Kupferbusiness. Bis 2030 seien laut dem größten Mining-Konzern der Welt Investitionen in Höhe von rund 250 Milliarden US-Dollar nötig, um die Nachfrage zu stillen.

Klar ist aber auch, dass die Kupferpreise nicht auf diesem Niveau bleiben dürften. Mit einer zunehmenden Angebotslücke wird auch mehr investiert werden. Allerdings wird es dann im Durchschnitt 16,7 Jahre von der Entdeckung eines Vorkommens bis zum Beginn des Abbaubetriebs dauern.

Glücklich können sich jene Unternehmen schätzen, die schon jetzt fortgeschrittene Kupferprojekte entwickeln. Dazu zählt auch Southern Hemisphere Mining. Die Australier haben sich mit dem Llahuin Kupfer-Gold-Projekt in Chile ein aussichtsreiches Vorkommen gesichert. Chairman Mark Stowell kann nach drei Jahren Arbeit auf dem Projekt auf eine Mineralressource von 169 Millionen Tonnen mit einem Gehalt von 0,4 % Kupferäquivalent. Mehr als 90 Prozent der Ressource fallen dabei in die höhere Kategorie Measured & Indicated. Stowell plant die weitere Exploration der Liegenschaft. Aktuell soll die historischen Daten der Vorgänger auf dem Projekt analysiert werden. So soll ein besseres Verständnis für die geologische Struktur gewonnen werden. Southern Hemisphere Mining plant Ressource auf 300 Millionen Tonnen Erz zu erhöhen, um dann eine Vormachbarkeitsstudie für das gesamte Projekt zu veröffentlichen. Die jüngst veröffentlichten Proben zeigen, wie aussichtsreich die weitere Exploration sein kann. So kam das analysierte Gestein auf Werte von 7,28 Prozent Kupfer, 18,65 g/T Gold sowie 55 g/t Silber. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Kupfermine arbeitet mit Graden von 1 bis 2 Prozent.

Das Ziel des Unternehmens ist es, auf Llahuin eine Mine mit einer Betriebsdauer von mindestens 25 Jahren und einem Durchsatz von 12 Millionen Tonnen pro Jahr aufzubauen.  Damit käme man rechtzeitig an den Markt, um Lücken im globalen Kupferangebot zu schließen. Die Aktie von Southern Hemisphere Mining wird sowohl in Australien als auch in Deutschland gehandelt. Der aktuell niedrige Aktienkurs ist daher eine Chance für antizyklisch agierende Anleger, die auf langfristig steigende Kupferpreise setzen.

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