La Financière de l’Echiquier: Sommermärchen

Neuromama ist nur ein weiterer Name auf der Liste der zahlreichen Börsenschwindel. Schwindel, die mit der Markteinführung der sogenannten „Penny Stocks“ begannen, die an mehr oder weniger exotischen Börsenplätzen notiert waren und durch ziemlich skrupellose Broker gepusht wurden. Durch die Käufe steigen die Kurse, Neuankömmlinge zeichnen eifrig weiter und manchmal dauert es mehrere Jahre, bis man dem System auf die Schliche kommt: Der vermeintliche Börsenstar erweist sich dann als nichts weiter als eine Phantomgesellschaft ohne wirkliche Geschäftstätigkeit. Im Fall von Neuromama bleibt der Umfang der Börsenmanipulation dennoch außergewöhnlich: eine „virtuelle“ Kapitalisierung von 35 Milliarden Dollar für ein schlechtes Sommermärchen! Diese Zahl belegt den Fortbestand der Beobachtungen von Balzac: Es gibt heutzutage nicht weniger Dummköpfe als im 19. Jahrhundert und das Internet ermöglicht es, sie schneller zusammen zu bringen.

„Wir halten uns an die großen Börsenplattformen“

Doch um auf die Börse zurückzukommen: Man könnte – in Anbetracht der immer strengeren Reglementierung unserer Tätigkeitsfelder im Namen des Privatanlegerschutzes – erstaunt sein über die Koexistenz von sehr reglementierten Börsenplätzen und Notierungsstellen, die niemand auf dem Radar hat und die einem Räuberwald gleichen. Unsere Grundsätze sind einfach und behalten immer ihre Gültigkeit, unabhängig von möglichen Anpassungen der Vorschriften: Wir halten uns an die großen Börsenplattformen, besuchen die Unternehmen, in die wir investieren möchten persönlich und bewahren uns dieses kleine Körnchen Paranoia, das für jeden guten Anleger unabdingbar ist.

Marc Craquelin ist Chief Investment Officer von La Financière de l’Echiquier.

Foto: La Financière de l’Echiquier

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