Das auf Windkraftanlagen spezialisierte Emissionshaus Lacuna befürchtet im Zusammenhang mit der von der bayrischen Landesregierung beschlossenen Mindestabstandsregelung H10 Unsicherheiten hinsichtlich einer nachhaltigen, funktionierenden Energieversorgung in Bayern.
Die Regelung sieht vor, dass eine Windkraftanlage künftig das Zehnfache ihrer Höhe an Abstand zu den nächsten Wohnhäusern einhalten muss. Ein in der Regel 200 Meter hohes Windrad muss folglich zwei Kilometer von Wohnbebauung entfernt sein – derzeit liegen die Abstände in Bayern bei rund 1.200 Metern.
Energiewende vor dem Aus?
Die Verunsicherung aufgrund der höheren Mindestabstände wirkt sich laut Vertriebsdirektor Ottmar Heinen noch deutlicher aus als die bis dato nicht verabschiedete Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). So gehe es um die Frage, wie Windenergie-Projekte in Bayern künftig ausgestaltet sein können. Vor allem aber sei vor dem Hintergrund der Pläne des bayrischen Kabinetts die Frage nach der langfristigen Versorgungssicherheit des süddeutschen Bundeslandes zu stellen.
„Der weitere Windenergie-Ausbau stünde damit nahezu vor dem Aus. Gleiches gilt für die Energiewende, deren tragende Säule bis hierher die Windenergie war“, sagt Heinen. Technologien wie Photovoltaik könnten den fehlenden Windstrom nicht kompensieren.
Zwei weitere Projekte geplant
Lacuna will in diesem Jahr unabhängig von H10 noch mindestens zwei weitere Windenergie-Projekte realisieren. „Zudem haben wir kürzlich erst den Vertrieb jeweils eines Windparks in Zedtwitz und Stammbach gestartet, die Inbetriebnahme wird noch 2014 erfolgen“, so Heinen. (kb)
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