Zurzeit steigen die Kryptomärkte dynamisch: Der Bitcoin liegt mehr als 40 Prozent über seinen Tiefs und die Kryptos laufen deutlich besser als der Aktienmarkt. „Langsam, aber sicher kommt FOMO zurück: Die „Fear of missing out“, die Angst, etwas zu verpassen“, so Bente. „Das hat es lange nicht gegeben.“ Nun scheint der Optimismus zurückgekehrt zu sein – bei Kryptos und Aktien. In beiden Märkten dominierte im vergangenen Jahr noch die Angst vor Verlusten und die Sorge, wie tief die Märkte noch fallen würde, wenn es zu einer Rezession kommen sollte.
Jetzt kehrt sich diese Einstellung um und wird ersetzt durch die Angst, den Anstieg zu verpassen. „Die Frage ist, ob es sich nur um eine Bullenfalle handelt und FOMO oder die Milchmädchenhausse auch hier den besten Zeitpunkt zum Ausstieg signalisieren“, sagt Bente. „Die Antwort wird maßgeblich davon abhängen, ob wir in eine US-Rezession abgleiten oder nicht.“ Eine Rezession würde viel Stress an den Finanzmärkten bedeuten und Liquidität würde wieder knapp. „Damit würde die Grundlage des Bitcoin-Anstiegs wegfallen, denn der ist in erster Linie ein hochsensibler Gradmesser für das Liquiditätsumfeld“, so Bente. Ohne Rezession könnten die FOMO-Panik-Käufer Recht behalten und es an den Kryptomärkten noch deutlich weiter nach oben gehen.
Bemerkenswert ist dabei, dass der Bitcoin zum ersten Mal seit Beginn des Aktienbärenmarktes 2022 auch die Aktienmärkte wieder sehr signifikant outperformt hat. „Das ist mitunter ein positives Signal nicht in erster Linie für die Kryptomärkte, sondern vor allen Dingen auch für die Aktienmärkte“, sagt Bente. „Und dies eben, weil der Bitcoin ein solch ausgeprägter Liquidity Indicator ist.“ Das Thema Liquidität ist entscheidend für die Aktienmärkte – auch wenn es zusätzlich noch die realwirtschaftliche Seite der Medaille gibt, nämlich Unternehmensgewinne, die der Bitcoin nicht aufweisen kann.
Insofern sind die Kryptomärkte an einen sehr entscheidenden Punkt gelangt. „Wenn die Kryptomärkte durch diesen Optimismus durchmarschieren, ohne in der Bullenfalle zu landen, könnte in der Tat mehr dahinterstecken“, so Bente. „Dann könnten ausnahmsweise auch mal wieder die FOMO-Verfechter Recht haben.“ Denn normalerweise ist ein solcher Überoptimismus in Bärenmärkten ein klares Verkaufssignal. Was im Übrigen auch für die Aktienmärkte gilt.