Auch B- und C-Städte liegen bei Kaufinteressenten für Immobilien immer mehr im Trend. Sollten Anleger an diesen Nebenstandorten eher auf gute und sehr gute, oder auf mittlere Lagen setzen?
„Grundsätzlich sollte man zur Risikominimierung an B- und C-Standorten zunächst auf gute bis sehr gute Lagen schauen, da auch an diesen Standorten die Bevölkerung zunächst versucht, in den besseren Lagen eine Wohnung zu bekommen. Das klassische Kriterium ,Lage, Lage Lage‘ ist insbesondere in schwächeren Makrolagen nicht zu vernachlässigen“, betont Roman Heidrich, National Director bei Jones Lang LaSalle Deutschland.
Potenzial bei mittleren Lagen
Zwar würden gute und sehr gute Lagen immer niedrigere Renditen aufweisen, dafür sei ein Investment dort sicherer. In mittleren Lagen seien die Renditen oft höher.
„Die höchsten Renditen erzielt man in einfachen Lagen, besonders in Baujahren der Nachkriegsjahrzehnte oder Plattenbauten oder in Gebieten des ehemaligen sozialen Wohnungsbaus und der Großwohnsiedlungen. Allerdings sind das eher ,Profiobjekte’, die Erfahrung mit schwierigen Immobilien voraussetzen und sich nur eingeschränkt für einen Privatinvestor eignen“, erläutert Heidrich.
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Nach Einschätzung von Daniel Ritter, Geschäftsführender Gesellschafter bei von Poll Immobilien, haben auch mittlere Lagen an Nebenstandorten vielfach Potenzial.
„Wir beobachten in einer großen Anzahl von Städten eine hohe Nachfrage nicht nur in den bevorzugten, sondern zunehmend auch in den mittleren Lagen, wo die Wertsteigerungen bei Veräußerung gegebenenfalls höher sind. Solche bisher eher unbeachteten Lagen können sich schnell zu Trendvierteln entwickeln, bei dann wachsender Nachfrage und steigenden Preisen. Dies folgt dem Muster, das wir aus den großen A-Städten kennen, und gilt an vielen kleineren Standorten, vorausgesetzt, die lokale Infrastruktur stimmt“, sagt Ritter.
Seite zwei: Individuelle Voraussetzungen sorgsam prüfen