Laienpflege – wissen, worauf es ankommt

Das gibt nicht nur Sicherheit, sondern beugt auch möglichem Ärger oder Missverständnissen vor. Ist kein Vermögen vorhanden, gilt: Erst sind Ehegatten einander unterhaltspflichtig, danach werden die Kinder im Rahmen der Elternunterhaltspflicht herangezogen.

7. Regelmäßige Qualitätsbesuche und kostenlose Pflegekurse

Wer einen Angehörigen pflegt, fühlt sich vor allem zu Anfang meist unsicher. Denn in der Regel kommen sie aus einem anderen Beruf, hatten mit der Pflege bisher nichts zu tun. Doch ambulante Pflegedienste bieten kostenfreie Kurse an, in denen man nicht nur die richtigen Handgriffe lernt und wertvolle Tipps bekommt, sondern sich auch mit Gleichgesinnten austauschen kann. Auskunft geben die Pflegekassen.

Einen Kurs zu absolvieren ist zudem hilfreich, da professionelle Pflegedienste regelmäßig Qualitätsbesuche machen – bei Pflegestufe I und II alle sechs Monate, bei Pflegestufe III alle drei Monate. Wer einen solchen Besuch ablehnt, riskiert den Wegfall des Pflegegeldes.

8. Patientenverfügung regelt medizinische Fragen

Wer keine Patientenverfügung mit den eigenen Wünschen hinterlegt hat, bürdet die Entscheidungen im Ernstfall seinen Angehörigen auf. Dann müssen sie zusammen mit den Ärzten den mutmaßliche Patientenwillen herausfinden.

Dass Angehörige da nicht immer einer Meinung sind, liegt auf der Hand. Denn die Patientenverfügung ist die emotionalste aller Entscheidungen. Nur mit ihr ist gewährleistet, dass der Bedürftige seinen letzten Lebensabschnitt auch nach seinem Willen verbringt.

Zum Errichten einer solchen Verfügung muss man einwilligungsfähig sein. Damit ist gemeint, dass man die Tragweite seiner Entscheidungen noch erfassen kann. Auch Geschäftsunfähige können noch einwilligungsfähig sein, also die Tragweite ihrer Entscheidungen erfassen können, und damit eigene Entscheidungen im Bereich der Medizin treffen.


Margit Winkler, Inhaberin des Instituts Generationenberatung, ist Expertin in allen Fragen rund um Vollmachten, Verfügungen, Pflege und Testament. Mit ihrem Buch “Vorsorgen ist keine Frage des Alters” hat sie einen Leitfaden für Menschen vorgelegt, die die eigene Zukunft nicht dem Zufall überlassen wollen.

Foto: Institut Generationenberatung / Shutterstock

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