DZ-Bank-Finanzvorstand Cornelius Riese geht davon aus, dass es irgendwann zu einer Krise mit mehr Firmenpleiten und Kreditausfällen kommen wird. „Dann wird es eine Bereinigung in diesem Geschäft geben“, sagte er dem „Handelsblatt“.
Zu den zuletzt wieder stärker aufgekommenen Spekulationen einer Fusion der Deutschen Bank und Commerzbank wollte sich Hufeld nicht konkret äußern. Er sagt lediglich: „Konsolidierung ist eine Option, aber sie ist kein Allheilmittel.
Es wäre naiv zu glauben, dass sich das Problem der Ertragsschwäche damit in kurzer Zeit strukturell wegzaubern ließe. Dazu müsste mehr passieren.“ Zudem warnte er als Aufseher vor einem anderen Problem: „Wir sollten auch die Lektionen der „Too-big-to-fail-Problematik“ nicht allzu leichtfertig vergessen.“
Skepsis gegenüber internationalen Fusionen
Deutschland braucht aber seiner Einschätzung nach mindestens einen Spieler mit globalen Fähigkeiten, die Unternehmen aus der Realwirtschaft ins Ausland begleiten können.
„Es wäre nachteilig, wenn die dominierenden Finanzkonzerne wie in manch anderen Staaten nur aus dem Ausland stammen. Das sehe ich ebenso wie Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Das ist allerdings eine politische Einschätzung, keine aufsichtliche. Die Bafin wird keinen nationalen Champion herbeibeaufsichtigen.“
Eine Übernahme einer großen deutschen Bank durch ein Institut aus dem Ausland sieht der Aufseher kritisch. „Grundsätzlich muss man feststellen, dass grenzüberschreitende Fusionen hochkomplex sind, extrem hohe Aufmerksamkeit des Managements erfordern, die gegebenenfalls dann anderweitig fehlt und in der Regel kaum zu den erhofften Kostensenkungen führen. Kostensynergien lassen sich eher durch eine Fusion innerhalb eines Landes erzielen.“
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