Die Landesbausparkasse LBS Bayern hält sich in diesem Jahr wegen der Zinsflaute nur noch knapp in den schwarzen Zahlen. Unter dem Strich rechnet Vorstandschef Franz Wirnhier für 2015 lediglich mit einer guten schwarzen Null. Auch für 2016 erwartet er kaum Besserung.
Beim Betriebsergebnis vor Risikovorsorge rechnet die LBS in diesem Jahr mit einer Halbierung auf rund zehn Millionen Euro. Zum Vergleich: Vor sechs Jahren waren es noch 75 Millionen Euro.
Gewinne schmelzen dahin
Das Problem der Bausparkasse: Sie muss etlichen ihrer Kunden mit alten Verträgen noch vergleichsweise hohe Zinsen für ihr Guthaben zahlen, bekommt selbst aber nichts mehr für das Geld. Dadurch geht der Gewinn immer weiter zurück. Als Konsequenz aus diesem schwierigen Marktumfeld hatte die LBS Bayern vor einem Jahr erstmals in ihrer mehr als 80-jährigen Geschichte einen Stellenabbau angekündigt. Bereits jetzt seien 66 Stellen gestrichen worden, hieß es. Insgesamt sollen etwa durch Vorruhestandsangebote und Fluktuation 90 von 630 Vollzeitstellen abgebaut werden.
Um sich von ihren früheren Zinsversprechen zu befreien, hatte die LBS Bayern bereits 26.000 Bausparverträge aus alten Zeiten gekündigt. Betroffen waren Verträge, die seit mehr als zehn Jahren zuteilungsreif sind, von den Kunden aber nicht in Anspruch genommen worden waren. Für ihr angespartes Guthaben hatten die Kunden zum Teil mehr als 3,5 Prozent Zinsen erhalten.
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Der Großteil der Kunden habe die Kündigung akzeptiert, sagte Vize-Chef Helmut Straubinger. Allerdings seien noch Klagen im niedrigen zweistelligen Bereich anhängig. Bundesweit seien die Gerichtsurteile jedoch zum größten Teil zugunsten der Landesbausparkassen ausgefallen.
Geschäfte mit neuen Bausparverträgen laufen gut
Das Geschäft mit neuen Bausparverträgen hingegen läuft gut, weil viele Menschen sich auf lange Sicht die niedrigen Zinsen sichern wollen. Für 2015 erwartet die LBS im Neugeschäft eine Bausparsumme in Höhe von 8,7 Milliarden Euro – ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Quelle: dpa-AFX
Foto: LBS