Die Immobiliengesellschaften der Landesbausparkassen (LBS-I), nach eigenen Angaben größte Maklergruppe Deutschlands, haben 2010 ein Wachstum von zehn Prozent erreicht. 31.500 Immobilien im Gesamtwert von über 4,5 Milliarden Euro vermittelten die Unternehmen im Jahresverlauf.
Insgesamt sei das Vermittlungsergebnis mit Abstand das beste des Jahrzehnts, teilt der LBS-Verband mit. Bereits im Vorjahr war ein Zuwachs um zehn Prozent verzeichnet worden.
„Im wichtigsten Bereich, bei Einfamilienhäusern, wurde mit 14.500 Objekten sogar ein absoluter Rekord erreicht“, hob LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm hervor.
Neun von zehn Angeboten für Eigenheime und Eigentumswohnungen kämen zwar aus dem Bestand. Erstmals nach vielen Jahren sei jedoch auch wieder ein Anstieg beim Kauf von Neubauten zu verzeichnen.
Vor allem Gebrauchtobjekte mit ihrer vielfach guten Lage in gewachsenen Strukturen verkauften sich nach wie vor auch über den Preis. So habe im Jahr 2010 ein Eigenheim aus dem Bestand im Schnitt knapp 150.000 Euro gekostet, für Eigentumswohnungen habe der Durchschnittspreis bei rund 92.000 Euro gelegen.
„Die Zeit der Schnäppchen bei den Gebrauchtimmobilien geht jedoch zu Ende, denn ihre Preise sind zuletzt weiter angestiegen, und zwar nach unseren Marktdaten um zwei bis vier Prozent gegenüber dem Vorjahr“, so Hamm.
Neue Ein- und Zweifamilienhäuser sind im vergangenen Jahr mit einem Durchschnittspreis von deutlich über 250.000 Euro vermittelt worden, also um mehr als zwei Drittel teurer als gebrauchte Eigenheime. Neue Eigentumswohnungen wiesen im Schnitt mit gut 195.000 Euro sogar mehr als doppelt so hohe Preise auf wie Bestandsobjekte.
Für 2011 sieht LBS-Sprecher Hamm gute Anzeichen für eine Fortsetzung der positiven Entwicklung. Sobald den Kaufinteressenten klarer werde, dass die Immobilienangebote knapper beziehungsweise tendenziell teurer werden und auch die Zinsen eher steigen als sinken, dürften sie die in den letzten Jahren noch gezeigte Zurückhaltung aufgeben.
„Außerdem ist vielen noch gar nicht so richtig bewusst, dass der Staat sie über Wohn-Riester-Zulagen und Steuervergünstigungen beim Bau oder Kauf mit hohen fünfstelligen Beträgen unterstützt, und dies ohne dass es Einkommensgrenzen gäbe“, schließt Hamm. (hb)
Foto: Shutterstock