Forscher des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung weisen den Zusammenhang zwischen Rente und Lebenserwartung nach. Während wohlhabende Menschen nicht nur von einer besseren medizinischen Versorgung profitieren, trägt auch die Sorge um den Alltag dazu bei, dass ärmere Rentner früher sterben. Wer seinen 80. Geburtstag künftig nicht mehr erlebt.
Eine Langzeitstudie des Max-Planck-Insituts für demografische Forschung weist erstmals den Zusammenhang zwischen Lebenserwartung und Rentenhöhe nach. Die Schere zwischen Armut und Wohlstand sorgt bereits heute dafür, dass Rentner weniger Lebensqualität verspüren und Zugang zu Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) schwer wird. Nun belegen die Forscher aus Rostock überdies, dass arme Rentner auch früher sterben: Der 80. Geburtstag ist für die meisten Rentner so eine Marke, die nicht alle erreichen.
Quelle: Max-Planck-Institut für demografische Forschung
Hohe Rentenbezüge führen dazu, dass bei Renteneintritt mit 65 Jahren etwa 19 Jahre bis zum Tod im Mittel zu erwarten sind. Geringe Rentenbezüge lassen die verbleibende Lebenszeit auf lediglich 15 Jahre schrumpfen. Dieser Abstand wächst seit 2013 stetig an.
Rentenschock im Osten kostet weiteres Lebensjahr
Im direkten Vergleich zwischen ost- und westdeutschen Rentnern zeigt sich der Verlust eines weiteren Lebensjahres durch die Wende: „Das Zurückfallen der unteren Einkommensgruppe im Osten kann weitgehend als ‚Schock der Wiedervereinigung‘ interpretiert werden.“ sagt Georg Wernau, Forscher am Max-Planck-Institut.
Die Studie basiert auf den Angaben der Deutschen Rentenversicherung zu den Neurentnern aus dem Jahr 2005. Die Gesamtgruppe unterscheidet sich auf Basis von Rentenpunkten in fünf unterschiedliche Teilgruppen. Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung begleitet seitdem alle Teilnehmer. (fm)
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