In einem aktuellen Bericht des englischen Instituts für Aktuare (IFoA) kritisieren die Studienautoren die konservativen Anlagestrategien der Lebensversicherer. Diese könnten im aktuellen Niedrigzinsumfeld keinen Bestand haben, befürchten die Versicherungsmathematiker.
Die Versicherer müssten „ihren Horizont erweitern“ und verstärkt auf weniger traditionelle Anlagestrategien setzen, so die Forderung der Studienautoren.
Infrastrukturinvestments und Hochzinsanleihen
Der Bericht schlägt verschiedene alternative Investments vor: So sollten Lebensversicherer bei ihren Anlageentscheidungen verstärkt auf Infrastrukturinvestments, Realkredite, forderungsbesicherte Wertpapiere und ungesicherte Anlagen wie Hochzinsanleihen setzen, um der Niedrigzinsphase zu trotzen.
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Versicherer sollen Chancen nutzen
Des Weiteren stellen die Studienautoren heraus, dass aktuelle wirtschaftliche und politische Initiativen die Nachfrage nach institutionellen Investments erhöhen. Zudem seien traditionelle Investoren, wie beispielsweise Kreditinstitute, bei langfristigen Investments weitaus zurückhaltender als früher.
Für Versicherer biete sich die Chance, die sich auftuende Lücke im langfristigen Anlagemarkt zu füllen, da sie weniger stark unter dem Liquiditätsdruck litten als Banken.
Das IFoA betont die zentrale Bedeutung der Versicherer im Investmentgefüge der europäischen Gesellschaften. Demnach sind sie die größten langfristigen Investoren in Europa mit gemanagten Assets in Höhe von 8,4 Billionen Euro. (nl)
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