Weiter ergaben die Untersuchungen der Policen-Prüfer, dass nach der Umsetzung des LVRG rund die Hälfte der Verträge einen reduzierbaren Anteile von knapp drei Prozent aufweisen. „Das heißt, diese Verträge sind bereinigt und sollten sich nun stabil entwickeln“, erklärt Goff. Die andere Hälfte der Verträge, die laut PiL ein hohes Kürzungspotenzial bergen, „sollte dann analysiert werden, wenn sie das letzte Drittel der Laufzeit erreicht hat“.
„Wir empfehlen, Policen ab einer Restlaufzeit von acht Jahren auf den Prüfstand zu stellen. Hier findet man häufig negative Fortsetzungsrenditen, so dass die vorzeitige Beendigung solcher Verträge nicht selten ratsam ist“, so der Analyst. Zweitmarktunternehmen wie PiL bereinigten ihre Portfolien „regelmäßig um solche unrentablen Verträge“.
Verkaufen oftmals besser als Kündigung
Versicherten, die eine Police mit geringen reduzierbaren Anteilen besitzen und diese nicht mehr weiterführen möchten, empfiehlt Goff, dass sie vor dem Storno immer den Verkauf an ein Zweitmarktunternehmen prüfen sollten. „Viele Versicherte wissen nichts von dieser Möglichkeit“, betont der PiL-Mann. Deshalb lande nur ein kleiner Teil der Policen, die Kunden nicht fortführen, auf dem Zweitmarkt.
„Laut Zahlen des Versicherungsverbandes GDV wurden 2013 Lebensversicherungen mit einem Volumen von 2,6 Millionen Stück gekündigt und beitragsfrei gestellt – das entspreche einer Versicherungssumme von rund 17 Milliarden Euro“, erläutert Goff. „Ein großer Teil dieser Versicherten hätte auf dem Zweitmarkt einen besseren Preis erzielt, als den Rückkaufswert des Versicherers“, ist sich Goff sicher. (lk)
Foto: Partner in Life