„Lebensversicherung muss ihre Hausaufgaben machen“

Clemens Vatter ist seit Jahresbeginn Leben Vorstand der Signal Iduna Gruppe. Der studierte Wirtschaftsmathematiker spricht im Cash.-Interview über die Zukunft der Lebensversicherung in Deutschland.

„Die Garantieerwartungen müssen wir kundengerecht gestalten“.

Cash.: Die Lebensversicherung in Deutschland ist mit einem Beitragswachstum von 3,1 Prozent sehr stabil durch das vergangene Jahr gekommen. Ist es der Iduna Leben abermals gelungen, in 2014 stärker zuzulegen als der Gesamtmarkt?

Wir haben erst am 11. Juni 2015 unsere jährliche Bilanzpressekonferenz. Deshalb nur so viel: Die Lebensversicherer der Signal Iduna Gruppe konnten kräftig zulegen.

Welche Wachstumserwartung haben Sie an das laufende Jahr?

Für das laufende Jahr erwartete ich ein verhalteneres Wachstum, weil der Effekt aus der Absenkung des Höchstrechnungszinses wegfällt und gleichzeitig Anpassungseffekte aus dem Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) hinzukommen.

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Das LVRG erhöht den Druck auf die Lebensversicherer, ihre Provisions- und Courtageregeln für Versicherungsvermittler zu ändern. Wie stellt sich das neue Vergütungsmodell Ihres Hauses dar?

Wir äußern uns grundsätzlich nicht zu Vergütungen von Vermittlern, damit auch nicht zu Veränderungen im Zuge des LVRG. Nur so viel: Beim LVRG gibt es Licht und Schatten. Positiv sind die Effekte bei den Bewertungsreserven und den Mindestzuführungsregelungen zu bewerten. Hier gibt es jetzt mehr Gerechtigkeit für alle Versicherten, insbesondere diejenigen, die ihren Vertrag bis zum vereinbarten Ablauf halten. Die Kostenwirkungen sind zwar eine bittere Pille für den Vertrieb, aber in Zeiten extrem niedriger Zinsen ebenfalls eine logische Konsequenz. Insbesondere wenn die Lebens- und Rentenversicherung ein attraktives Produkt bleiben soll.

Seite zwei: „Die Lebensversicherung ist und bleibt ein attraktives Produkt“

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