Die Versicherungsbranche hält die Wirtschaftslage der deutschen Lebensversicherer für stabil. „Für irgendwelche Crash-Szenerien besteht kein Anlass“, sagte das Präsidiumsmitglied des Gesamtverbands GDV, Markus Faulhaber, am Mittwoch in Berlin.
Die Unternehmen hätten ihre Reserven im vergangenen Jahr um 16 Milliarden Euro gestärkt. Faulhaber bezog sich damit auf die sogenannte Zinszusatzreserve, eine gesetzlich vorgeschriebene Rückstellung für Lebensversicherer.
Das seit Jahren niedrige Zinsniveau auf dem Kapitalmarkt macht es für die Versicherungen immer schwerer, die in Altverträge garantierten höheren Zinsen zu erwirtschaften. Im vorigen Jahr sanken die Betragseinnahmen in der Lebensversicherung im Vergleich zum Vorjahr geringfügig um 0,1 Prozent auf 90,7 Milliarden Euro. Das Neugeschäft mit Policen mit laufenden Beiträgen ging um 4,6 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro zurück, wie GDV-Präsident Wolfgang Weiler bei der Vorstellung der Jahresbilanz mitteilte.
bAV legt leicht zu
Bedeutsamer geworden sei die betriebliche Altersversorgung (bAV). Das Neugeschäft mit laufenden Beiträgen sei um 2,3 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro gestiegen. Die bAV mache inzwischen gut ein Fünftel (21,3 Prozent) der Beitragseinnahmen in der Sparte Lebensversicherung aus. Im Jahr 2000 seien es lediglich 12,7 Prozent gewesen. (dpa-AFX)
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