Lebensversicherungen: Politik will Provisionen deckeln

Die Politik will einem Medienbericht zufolge neben den Provisionen bei privaten Krankenversicherungen (PKV) nun auch die Zahlungen bei Lebensversicherungen begrenzen, die Vermittler bei Vertragsabschluss kassieren. Der Grund: Provisionsexzesse sollen verhindert werden.

Geld SchereNach Informationen der “Financial Times Deutschland” (FTD) nimmt die schwarz-gelbe Koalition nun auch die Provisionen bei Lebensversicherern ins Visier. Das Thema sei in dieser Woche im Finanzausschuss des Bundestags besprochen worden, schreibt die Zeitung. Während die Änderungen für die PKV bereits weitgehend abgestimmt seien, seien die Eingriffe in die Provisionspraxis von Lebensversicherern noch umstritten.

Der FTD zufolge gibt es mehrere Vorschläge. So könnten wie bei privaten Krankenversicherungen die beim Vertragsabschluss gezahlten Provisionen gedeckelt und die Stornohaftung der Vermittler von zwei auf fünf Jahre verlängert werden. Eine andere Variante sehe vor, lediglich die Stornohaftung zu verlängern.

In den letzten Monaten gab es immer wieder Berichte über Provisionsexzesse in der PKV. Es hieß, dass die Versicherer den Vermittlern teilweise bis zu 18 Monatsbeiträge für einen Vertragsabschluss zahlen.

Die Abgeordneten von Union und FDP wollen in der kommenden Woche Gespräche mit Branchenvertretern führen. „Der Meinungsbildungsprozess ist noch nicht abgeschlossen“, zitiert die FTD Koalitionskreise.

Bis zum 19. Oktober wolle der Finanzausschuss die Änderungen abschließend beraten. Diese sollen dann an Novelle des Finanzanlagenvermittler- und Vermögensrechts gehängt werden, die unter anderem die Regulierung des Fondsvertriebs beinhaltet. Noch in derselben Woche sollen der FTD zufolge die Verschärfungen mit dem Gesetz zusammen vom Bundestag beschlossen werden. (ks)

Foto: Shutterstock

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