Das Geld der Versicherungen steckt vor allem in Staatsanleihen. Ein erzwungener Verkauf hochverzinster Altpapiere ist in der Zinsflaute ein schlechtes Geschäft, denn neue Papiere werfen kaum noch etwas ab.
Das nagt an den Erträgen, die auch denjenigen Kunden gutgeschrieben werden, deren Verträge geringere Garantiezinsen von teilweise nur 0,9 Prozent vorsehen.
Zugleich betonte Grund: „Es ist nicht Ziel, Unternehmen eine Erleichterung zu verschaffen, sondern die objektiv zu scharfe Berechnungsmethode zu ändern.“
Unternehmen brauchen Klarheit
Wann genau diese und andere Vorschriften geändert werden sollen, ist derzeit noch unklar. Das Bundesfinanzministerium sprach auf Anfrage von ersten gesetzgeberischen Schritten im Herbst. Versicherungsmathematiker hatten jüngst gemahnt, die Unternehmen brauchten rasch Klarheit.
„Es ist ein Unterschied, ob ich beispielsweise 30 Millionen oder 100 Millionen Euro zusätzlich in die Bilanz einstellen muss“, argumentierte Guido Bader, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV).
Im Zweifelsfall müssten hochverzinsliche Wertpapiere oder Immobilien verkauft werden. „Das geht nicht von heute auf morgen.“ (dpa-AFX)
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