Der Immobilienkonzern LEG rechnet mit einem Ende der Fusionswelle in der Branche – ungeachtet dessen, ob die Übernahme der Deutsche Wohnen AG durch Vonovia über die Bühne geht oder nicht.
„Die Investoren werden jetzt vermehrt auf Wertschaffung achten“, sagte LEG-Finanzvorstand Eckhard Schultz der „Börsen-Zeitung“ (Samstagausgabe). Größe müsse sich in Profitabilität und steigenden Wert für die Aktionäre übersetzen. „Aufgrund des sehr intensiven Austauschs von Argumenten zwischen Vonovia und Deutschen Wohnen hat sich Blatt deutlich gewandelt.“
LEG lehnt Übernahmen ab
Die in Aussicht gestellten Spareffekte von Zusammenschlüssen und Strategien würden hinterfragt. Es werde zudem zunehmend diskutiert, ob die Geschäftsmodelle der Unternehmen zusammenpassen. LEG sei bestens aufgestellt, um ohne große Übernahmen Wert für die Anteilseigner zu schaffen. Nach dem Kauf einiger großer Bestände stehen jetzt seinen Aussagen zufolge vor allem kleinere Einheiten im Fokus.
Auf Expansionskurs
Das im M-Dax notierte Unternehmen LEG hatte im November den Kauf von fast 14.000 Wohnungen in Nordrhein-Westfalen von Vonovia angekündigt. Damit steige die Zahl der Wohnungen von knapp 90.000 zum Zeitpunkt des Börsengangs Anfang 2013 auf rund 130.000 – damit ist der Konzern die Nummer drei unter den börsennotierten deutschen Immobilienunternehmen.
Im Herbst hatte LEG selbst kurz vor der Übernahme durch die Deutsche Wohnen AG, die Nummer zwei, gestanden. Doch dieses Vorhaben wurde durch das größte börsennotierte Immobilienunternehmen Vonovia (früher Deutsche Annington) mit einer rund 14 Milliarden Euro schweren Offerte zur Übernahme der Deutsche Wohnen AG torpediert.
Deren Chef Michael Zahn wehrt sich jedoch mit Händen und Füßen und stellt vor allem die von Vonovia in Aussicht gestellten Spareffekte in Frage. Die Anteilseigner von Deutsche Wohnen haben noch bis 26. Januar Zeit, um über die Offerte zu entscheiden.
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Sollte die Übernahme gelingen, hätte Vonovia mehr als eine halbe Million Wohnungen im Bestand und damit mehr als drei Mal so viel wie LEG. Da der Gesamtmarkt trotz zahlreicher Zusammenschlüsse in den vergangenen Jahren weiter sehr zersplittert ist, ist dies kartellrechtlich kein Problem. Das Bundeskartellamt hatte deshalb bereits Anfang Dezember grünes Licht gegeben.
Quelle: dpa-AFX
Foto: LEG