Leibrente – Risikofalle oder Chance gegen Altersarmut?

Finanzielle Schwierigkeiten können das Leben von Rentnern erheblich erschweren, vor allem dann, wenn sie Immobilienbesitzer sind. Die Immobilienleibrente, auch „Rente aus Stein“ genannt, ermöglicht es älteren Hausbesitzern ihre Rente aufzustocken und gilt als Form der Immobilienverrentung. Die Experten des Full-Service Immobiliendienstleisters McMakler haben Vor- und Nachteile zusammengetragen und klären über die unterschiedlichen Varianten auf.

Die Immobilienverrentung kann ein zusätzlicher Altersvorsorge-Baustein sein.

Variante 1: Leibrente

Bei diesem Modell bekommt der Verkäufer vom Käufer eine lebenslange monatliche Leibrente und ein lebenslanges Wohnrecht. Beides wird von einem Notar beurkundet und ins Grundbuch eingetragen. Der neue Eigentümer kümmert sich um die Aufrechterhaltung und Betreuung der Immobilie. „Sollte es dazu kommen, dass der Verkäufer das Haus verlassen muss, weil er zum Beispiel in ein Pflegeheim ziehen muss, kann mit dem Käufer ein Nießbrauchrecht, das heißt Recht auf jegliche Nutzung, ausgemacht werden“, erklärt Lukas Pieczonka, Gründer und Geschäftsführer von McMakler. Der Nießbrauchberechtigte hat das Recht fremde Sachen, Rechte oder Vermögen zu nutzen und wirtschaftliche Vorteile daraus zu ziehen. In diesem Fall kann er das Haus vermieten, um beispielsweise für Pflegekosten im Pflegeheim aufzukommen.

Die Leibrente wird außerdem noch in verbundene und abgekürzte Leibrente unterteilt. Die verbundene Leibrente beschreibt die Vereinbarung auf das Leben mehrerer Personen. Die Rentenzahlung erlischt mit dem Tod der Personen, es sei denn, es ist eine andere Vereinbarung getroffen worden. „Wichtig ist zu wissen, dass wenn eine Mindestlaufzeit durch eine Rentengarantiezeit vereinbart wird, die Renten in jedem Fall an die Hinterbliebenen über den festgezahlten Zeitraum ausgezahlt werden müssen“, fügt Pieczonka von McMakler hinzu.

Variante 2: Die Umkehrhypothek

Bei der umgekehrten Hypothek schließen Eigentümer einen Kreditvertrag mit einer Bank oder Versicherung ab. Dabei bleibt der Besitzer Eigentümer des Hauses und wird in monatlichen Raten ausbezahlt. „Wer sich für die Umkehrhypothek entscheidet, sollte wissen, dass hierbei die Schuldenlast von Jahr zu Jahr wächst. Zum Ende der Laufzeit enden die monatlichen Ratenzahlungen und die Hypothek muss entweder in einer Summe zurückgezahlt werden oder die Immobilie wechselt in den Besitz der Bank“, gibt der Geschäftsführer von McMakler zu bedenken.

Rentenzahlungen können entweder in Form einer Leibrente oder einer Zeitrente erfolgen. Bei der Leibrente bekommt der Verkäufer eine lebenslange Zahlung, während bei der Zeitrente ein bestimmter Zahlungszeitraum vereinbart wird. Nach Ablauf des abgemachten Zahlungszeitraums gilt der Kaufpreis als getilgt. Die abgekürzte Leibrente, eine Kombination aus Zeit- und Leibrente, ist zeitlich befristet und erlischt, wenn der Leibrentner stirbt.

Höhe der Leibrente

Unterschiedliche Aspekte wie Immobilienwert, Laufzeit der Rentenzahlungen, Alter und Geschlecht des Immobilieneigentümers bestimmen wie hoch die Leibrente ausfallen wird. „Je älter Senioren beim Abschluss einer Leibrente sind, desto höher werden auch die einzelnen Rentenzahlungen ausfallen“, macht Immobilienexperte Lukas Pieczonka deutlich.

Seite zwei: Einsparungen der Erbschaftssteuer und Risiken

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