Genau dieses Geschäftsmodell greift das amerikanische Unternehmen Lemonade nun auf, indem man nur 25 Prozent der erzielten Gewinne für das Unternehmen nutzt. Die anderen 75 Prozent werden in soziale Projekte investiert. Dazu zählt laut Gründerszene in Deutschland beispielsweise Viva Con Aqua oder Terre des Femmes. Insbesondere der Einsatz für den weltweiten Zugang zu sauberem Trinkwasser durch das auf Sankt Pauli beheimatete Unternehmen Viva Con Aqua könnte in der Entscheidung für oder gegen einen Anbieter zusätzlichen Einfluss auf die Entscheidung der jungen Zielgruppe beider Insuretechs nehmen.
Dafür sprechen diverse Studien zur Einstellung der Zielgruppe. Nachhaltigkeit spielt insbesondere eine umso größere Rolle, je jünger die Befragten werden. Nichtzuletzt liefern die Teilnehmer der Fridays for Future Demos hierfür wöchentlich einen Beweis.
Ruck für die etablierten Versicherer?
Befragt nach den Auswirkungen für die etablierten Versicherer erläutert Wiens gegenüber dem Handelsblatt, dass er einen positiven Ruck erwarte. Das grundsätzliche Problem veralteter Infrastrukturen lasse sich laut ihm jedoch so schnell nicht lösen. Dies gebe GetSafe, Lemonade und anderen Insuretechs einen Vorsprung mehrerer Jahre.
Tatsächlich melden sich auch in dieser Woche große Versicherer erneut zu Wort. So erläutert die ERGO ihre Strategie, künftig verstärkt auf einfache und transparente Angebote setzen zu wollen und auch technische Möglichkeiten wie Sprachassistenten verstärkt nutzen zu wollen.
Hinter Lemonade stehen unter anderem die Finanzkonzerne Axa, Allianz und Softbank.
Foto: Shutterstock