Die Investitionen der Beteiligungsgesellschaften in Deutschland haben im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Anleger vertrauten der Branche allerdings so wenig neue Mittel an wie selten zuvor.
Nachdem das Investitionsvolumen im Krisenjahr 2009 auf 2,78 Milliarden Euro gefallen war, investierten Private-Equity-Firmen im vergangenen Jahr 4,44 Milliarden Euro, wie aus der Branchenstatistik des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) hervorgeht.
Das ist zwar ein Anstieg um 59 Prozent. Gleichwohl bleibt der Markt von den Rekordergebnissen aus 2007 beziehungsweise 2008 noch weit entfernt.
Das Gros der Investitionen (2,53 Milliarden Euro) entfiel 2010 wie im Vorjahr auf Mehrheitsbeteiligungen (Buy-Outs). Nachdem 2009 fast ausschließlich kleine Buy-Outs verzeichnet wurden, gab es auch wieder mehr größere Transaktionen, die maßgeblich zu dem Investitionsplus beigetragen haben.
Gründe dafür sieht der BVK in der abnehmenden Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe. Zudem schließe sich Schere bei den Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern. Darüber hinaus hätten sich die Geschäftsperspektiven aufgrund der Konjunkturerholung deutlich verbessert.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 1.300 zumeist kleine und mittlere Unternehmen hierzulande mit Beteiligungskapital finanziert.
Auch die mittelstandsorientierten Minderheitsbeteiligungen stiegen deutlich von 0,53 auf 1,26 Milliarden Euro. Auf unverändert niedrigem Niveau stagniert dagegen das Venture-Capital-Segment, wo die Investitionen bei 0,65 Milliarden Euro verharrten.
Beim Fundraising tat sich die Branche allerdings sehr schwer. Die neu eingeworbenen Mittel lagen mit 0,93 Milliarden Euro nochmals 13 Prozent unter dem bereits schwachen Vorjahresergebnis.
Zuletzt war das Fundraising deutscher Beteiligungsgesellschaften 1996 so niedrig wie in den letzten beiden Jahren. (hb)
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