Die privaten Krankenkassen haben nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch) in den vergangenen fünf Jahren unterm Strich rund 189.000 Vollversicherte verloren.
Seit 2012 wechselten demnach auch durchgängig mehr privat Versicherte in das gesetzliche Kassensystem als umgekehrt, schreibt das Zeitung unter Berufung auf Daten der Bundesregierung, die die Linke im Bundestag angefordert hatte.
Zwischen 2012 und 2015 wechselten demnach gut 609.000 privat Versicherte in eine gesetzliche Krankenkasse. Den Weg vom gesetzlichen ins private System (PKV) gingen nur noch knapp 520.000 Versicherte. Unter dem Strich wechselten also rund 90.000 Menschen mehr von der privaten in eine gesetzliche Kasse als umgekehrt.
„Die private Krankenversicherung hat ihren Zenit überschritten“, meinte die Sozialexpertin der Linken, Sabine Zimmermann. Den Menschen sei jahrelang erzählt worden, dass privat immer besser sei als öffentlich. Die konkreten Erfahrungen überzeugten aber jetzt immer mehr Versicherte, sich doch besser auf die gesetzliche Krankenversicherung zu verlassen, betonte Zimmermann.
Schwund in der PKV, Zuwachs in der GKV
Der Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen, Florian Lanz, verwies darauf, dass die PKV oft weniger Leistungen als die gesetzlichen Krankenkassen böte und vor allem Rentner unter den hohen Versicherungsprämien litten. „Das hat sich mittlerweile herumgesprochen“, so Lanz.
Im vergangenen Jahr waren bei den privaten Kassen rund 8,8 Millionen Menschen versichert. 2012 waren es noch fast neun Millionen. Im gleichen Zeitraum ist der Zahl der Mitglieder in den gesetzlichen Kassen von 52,4 auf 54,2 Millionen gestiegen. (dpa-AFX)
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