Doch trotz Berliner Testament hat jedes Kind den Anspruch auf einen Teil des Nachlasses! Innerhalb von drei Jahren kann es seinen Pflichtteil einklagen. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Lebenssituationen, in denen dieses Pflichtteil automatisch eingeklagt werden muss: wenn das Kind selbst unter Betreuung steht, verschuldet ist oder vom Staat Leistungen erhält.
Auch Kinder müssen berücksichtigt werden
Hierzu zählen auch behinderte Kinder, wenn kein notarielles Behindertentestament errichtet wurde. Daneben kommt es bei Unstimmigkeiten in der Familie und bei Patchwork häufig zur Klage und der überlebende Ehepartner muss zahlen.
Wenn – wie so oft – der größte Vermögensteil aus Immobilien besteht, kann die Situation so schwierig werden, dass der Verkauf des Hauses auf dem Spiel steht. Wenn das oder die Kind(er) den Pflichtanteil einklagen, muss der überlebende Ehepartner bei Zugewinngemeinschaft 25% des Nachlasses verfügbar haben.
Produkt/Lösung: Vermächtnis (= Begünstigung in einem Finanzprodukt) oder Risikoleben auf den Todesfall bzw. vergleichbares Produkt
Liquiditätsrisiko 3: Erbschaftsteuer
Diese Steuer betrifft nicht nur die Superreichen. Gerade die Babyboomer mit Immobilienwerten und wenigen Kindern verschaffen dem Staat am Ende beträchtliche Steuereinnahmen. Durch das beliebte Berliner Testament muss noch mehr Steuern gezahlt werden, denn der Freibetrag für ein Elternteil wird damit glatt verschenkt. Und steigende Immobilienwerte führen zudem zu höheren Zahlungen der Erbschaftsteuer.
Doch auch hier gilt: klug durchdacht, bleibt mehr Geld in der Familie und muss nicht an Vater Staat abgegeben werden. Vor allem, wenn Häuser zum Vermögen gehören, sollten frühzeitig Experten herangezogen werden.
Beispielsweise Übertagung von Nutzungs- oder Versorgungsrechten, cleveren Aufteilungen und (Teil-) Schenkungen sind Instrumente, die sich für die gesamte Familie lohnen. Zudem gibt es attraktive Möglichkeiten, die Verwendung der Vermögensanteile jetzt und über den Tod hinaus zu bestimmen.
Produkt/Lösung: alle Anlageprodukte für Schenkungen, Begünstigungen und Vertrags-Spaltungen, Renten übertragen
Foto: Shutterstock
