Vorstand und Aufsichtsrat der Lloyd Fonds AG haben eine Neuausrichtung des Unternehmens beschlossen. Aus dem Emissionshaus soll die Holdinggesellschaft eines börsennotiertes Schifffahrtsunternehmens werden.
In einem ersten Schritt soll elf von Lloyd Fonds initiierten Schifffahrtsgesellschaften das Angebot gemacht werden, ihre Schiffsbetriebe einschließlich der Schiffe im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung in die Lloyd Fonds AG einzubringen.
Dabei handelt es sich um sechs Containerschiffe (1.100 TEU bis 8.500 TEU) und fünf Tanker (darunter vier Panamax Tanker) mit Baujahren zwischen 2000 und 2007 mit einem Wert von insgesamt 325,2 Millionen US-Dollar. Im Gegenzug erhalten die KG-Gesellschaften Aktien der Lloyd Fonds AG, die an die Kommanditisten ausgegeben werden sollen.
Hierzu soll der Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht für die Altaktionäre durch Ausgabe von bis zu 79.683.716 neuen Aktien zum Preis von 3,54 Euro je Aktie vorgeschlagen werden. Aktien, die die Altaktionäre nicht zeichnen, sollen den elf Schifffahrtsgesellschaften gegen Sacheinlage ihres Schiffsbetriebs angeboten werden. Wenn alle Gesellschaften das Angebot annehmen, hat die Sachkapitalerhöhung nach Angaben von Lloyd Fonds ein Volumen von 162 Millionen Euro.
Umsetzung bis Ende des Jahres
Innerhalb der kommenden zwei Jahre sollen weitere KG-Schifffahrtsbetriebe einschließlich ihrer Schiffe in die AG übernommen werden. Die Umsetzung der Neuausrichtung soll nach Zustimmung der Anleger im ersten Quartal auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im April beschlossen und bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
Mit der Umsetzung dieses ersten Vorhabens würde die Lloyd Fonds AG ihr Grundkapital in diesem Jahr von 9,2 Millionen Euro auf 55 Millionen Euro erhöhen, sofern sämtliche elf Schifffahrtsgesellschaften das Angebot annehmen.
Aufnahme in den Prime Standard
Das Unternehmen plant, die Aktie im Sommer in den Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse aufnehmen zu lassen.
Das voraussichtliche Ergebnis der Lloyd Fonds AG im Jahr 2014 beträgt 0,7 Millionen Euro nach Steuern (Vorjahr: 1,1 Millionen Euro). Die liquiden Mittel belaufen sich auf 7,4 Millionen Euro (Vorjahr: 5,7 Millionen Euro). Damit verfügt das Unternehmen für die Phase der Neupositionierung nach Einschätzung des Vorstands über eine „solide finanzielle Basis“. (kb)
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Foto: Shutterstock