Lloyd Fonds: Nur noch Schiffe, Flieger und Immobilien

Die Hamburger Lloyd Fonds AG will sich künftig auf die Assetklassen Transportation, also Schifffahrt inklusive Zweitmarktbeteiligungen und Flugzeuge, sowie Immobilien konzentrieren. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende Dr. Torsten Teichert bei der Vorstellung des Geschäftsberichts 2008 an.

Zu den Immobilienangeboten sollen neben Objekten in Deutschland und Holland sowie dem bereits im vergangenen Jahr angekündigten Projekt in Kanada auch England-Fonds gehören. Konkrete Objekte auf der Insel gäbe es aber noch nicht, so Teichert. Ein Fonds im britischen Zweitmarkt für Lebensversicherungen ist noch in der Platzierung, die Reihe werde aber nicht fortgesetzt. Auch in den Branchen Private Equity und erneuerbare Energien seien derzeit keine neuen Fonds geplant.

Das Ergebnis 2008 entspricht den bereits veröffentlichten vorläufigen Zahlen. Demnach rutschte Lloyd Fonds mit einem Ergebnis nach Steuern von minus 4,6 Millionen Euro in die Verlustzone (Vorjahr: plus 20,2 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse halbierten sich annähernd und sanken von 90,1 auf 48,1 Millionen Euro. Das Platzierungsvolumen ging von 452 Millionen Euro im Jahr 2007 auf 278 Millionen Euro zurück.

In der Asset-Pipeline für zukünftige Fonds befinden sich 26 Schiffe mit einem Investitionsvolumen von 1,9 Milliarden US-Dollar, die zwischen 2010 und 2012 abgeliefert werden sollen. Davon sind zwölf Massengutfrachter (Bulker) und 14 Containerschiffe, darunter sechs mit jeweils 12.800 Stellplätzen für Standardcontainer (TEU). Zwölf der Schiffe sind verchartert. Noch keine Beschäftigung haben zwei Bulker, acht Containerfrachter mit 3.400 bis 3.600 TEU und vier der 12.800-TEU-Riesen.

Lloyd Fonds führe derzeit Verhandlungen über Kaufpreisreduzierungen und die Verschiebung von Ablieferungen, die zum Teil schon erfolgreich waren. Er rechne damit, dass die Ablieferungen im Schnitt um mindestens ein Jahr verschoben werden können, sagte Teichert. Eine ?deutliche Anzahl, die nicht nur im einstelligen Prozentbereich liegen wird?, werde wohl storniert werden, so Teichert weiter. Das wären mindestens drei Schiffe. Für die vier 12.800-TEU-Frachter ohne Beschäftigung, die nach heutigem Stand in der zweiten Hälfte 2011 abgeliefert werden sollen, ist Lloyd Fonds laut Geschäftsbericht bei einem Abbruch („Cancellation“) jeweils nur mit maximal 2,5 Millionen US-Dollar, die hälftig mit dem Reeder zu tragen wären, im Risiko. (sl)

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