Dr. Torsten Teichert, Vorstandsvorsitzender des Emissionshauses Lloyd Fonds AG, will mit frischem Kapital in der Bilanz neue Geschäftsfelder erschließen, Treuhand-Dienstleistungen anbieten und alternative Schiffsfinanzierungsmodelle entwickeln.
Cash.: Seit dem planmäßigen Abschluss der Kapitalerhöhung am 23. Dezember 2011 hält der US-amerikanische Investor AMA Capital Partners (AMA) 49,9 Prozent des Grundkapitals der Lloyd Fonds AG. Welche Erwartungen hat AMA an Sie als Vorstandsvorsitzenden formuliert?
Teichert: Es gibt nur noch gemeinsame Erwartungen und die bestehen darin, die Lloyd Fonds AG dorthin zu führen, wo sie vor der Krise 2008 gewesen ist. Denn wir haben nichts von dem verlernt, was wir können. Allerdings müssen wir auch das „Können dürfen“, das heißt, wir hoffen auf eine stabilisierte Marktlage, die es uns ermöglicht, wieder durchzustarten.
Cash.: Die Lloyd-Fonds-Aktie notierte vor der Kapitalerhöhung bei einem Euro, die Marktkapitalisierung des Emissionshauses betrug dementsprechend knapp 12,7 Millionen Euro. Mitte Januar 2011 gab es ein kurzes Jahreshoch von 3,61 Euro… Hat Ihr neuer Großaktionär im Hinblick auf die Aktienkursentwicklung bestimmte Renditevorstellungen?
Teichert: AMA rechnet nicht damit, dass Lloyd Fonds in den kommenden ein, zwei Jahren ein Kursfeuerwerk veranstalten kann. Dafür ist momentan auch schlichtweg nicht die richtige Zeit. Dennoch erwartet ein Investor für seinen Einsatz mittelfristig natürlich nennenswerte Renditesteigerungen. Ich denke, wir sind gut genug aufgestellt, um diesen Anforderungen inden nächsten Jahren gerecht zu werden.
Cash.: Die Maßnahme spült knapp 15 Millionen Euro in die Unternehmenskasse. Nachdem Sie die Verbindlichkeiten gegenüber den Banken aus der Enthaftungsvereinbarung 2011 von 13,6 auf zehn Millionen Euro reduzieren konnten, bleiben fünf Millionen Euro über…
Teichert: …eine Rücklage, die wir gut im Unternehmen gebrauchen können. Die Banken haben auf einen nennenswerten Teil ihrer Forderungen verzichtet, weil sie Vertrauen in unsere Neuaufstellung haben. Für das Emissionshaus beginnt damit eine neue Zeitrechnung – eine Stunde 0.2.