„Lösungsanbieter anstelle von Produktlieferanten“

Cash.: Sie haben die Kampagne „Investmentfonds. Nur für alle“ initiiert. Was wollen Sie damit erreichen und wie ist das Wort „Nur“ zu verstehen?

Seip: „Investmentfonds. Nur für alle.“ greift die Berührungsängste auf. Das Wort „Nur“ lässt zunächst eine Einschränkung erwarten, die dann aber durch das Wort „alle“ aufgelöst wird. Wir wollen zeigen, dass Investmentfonds eben nicht – wie häufig angenommen – nur für eine kleine Gruppe von Anlegern, für reiche Leute und Börsenprofis, sondern für alle Sparer geeignet sind. Und natürlich wollten wir auch eine Botschaft formulieren, an der man beim Lesen hängen bleibt. Das ist uns offensichtlich gelungen.

Cash.: Stichwort Altersvorsorge. Knapp 2,75 Millionen Riester-Verträge bei einer Gesamtzahl im Markt von 13,85 Millionen sind überschaubar. Wie lässt sich die Fondsanlage dort noch populärer machen?

Seip: Die Vorteile einer fondsbasierten Lösung müssen den Verbrauchern noch stärker bewusst gemacht werden. Es geht um die Frage, welche Rendite für eine angemessene Altersversorgung benötigt wird. Für jemanden, der nur wenig zur Seite legen kann, ist eine zu geringe Rendite das größte Risiko und die Inflation der größte Feind. Durch den Ausbau der finanziellen Allgemeinbildung müssen die Verbraucher für solche Themen sensibilisiert werden. Als Fondsbranche sind wir mit unserem Schulprojekt „Hoch im Kurs“ sehr erfolgreich. Die Kampagne „Investmentfonds. Nur für alle.“ mit ihrem aufklärerischen Charakter geht deutlich darüber hinaus.

Cash.: Wie weit sind die Entwicklungen mit dem hessischen Wirtschaftsministerium und auf Bundesebene, einen fondsbasierten Durchführungsweg im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge zu etablieren?

Seip: Wir freuen wir uns über die Initiative des hessischen Wirtschaftsministeriums und die Empfehlung der Länder-Wirtschaftsministerkonferenz zur Einführung der AS-Investmentrente. Aus Berlin haben wir erste Signale, die uns auf eine positive Begleitung dieses Themas durch die Bundespolitik hoffen lassen. Letztlich wird es darauf ankommen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer von dem Konzept zu überzeugen. Wir hoffen, dass dies gelingt.

Seite 3: Warum die Krise nur zum Teil überwunden ist

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