Die Leerstandsraten im Bereich der Logistikimmobilien werden in diesem Jahr weiter sinken, da sich die Mieternachfrage nach und nach erholt und Neubauten aufgrund der knappen Finanzierungsmöglichkeiten weiter stagnieren. Ein Mietanstieg wird für die Jahre 2012 oder 2013 erwartet. Die Gesamtrenditen im Logistikbereich werden sich verbessern.
Gastkommentar: Buddy Roes, Schroder Property
Die Natur des weltweiten Konjunkturaufschwungs spiegelt sich auch in den jüngsten Frachtstatistiken wider. Positiv ist zu vermelden, dass die Zahl der in Antwerpen, Hamburg und Rotterdam umgeschlagenen Container in 2010 um 14 Prozent und das Volumen des Luftverkehrs um elf Prozent gestiegen sind. Auch die Menge der auf deutschen Straßen transportierten Güter erhöhte sich in den ersten elf Monaten 2010 um fünf Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 (Quelle: Bundesamt für Güterverkehr).
Trotzdem liegen Container- und Straßengütervolumen immer noch um sechs Prozent unter den Rekordzahlen von 2008, während die Luftfracht um neun Prozent unter ihrem Spitzenwert von 2007 bleibt. Sollte sich der Zuwachs im Frachtverkehr nun konjunkturbedingt abschwächen, so kann das Frachtvolumen in den meisten Frachtverkehrssektoren seine früheren Spitzenwerte frühestens Ende dieses Jahres oder erst Mitte 2012 wieder erreichen.
Volumen im Frachtverkehr und BIP
Quelle: Bundesamt für Güterverkehr, Eurostat, IATA und Hafenbehörden in Antwerpen, Hamburg und Rotterdam. Dezember 2010
Der Frachtverkehr ist ein wichtiger Indikator für die Mieternachfrage im Logistikbereich und so überrascht es nicht, dass in den meisten Logistikmärkten immer noch ein erheblich hoher Leerstand bei Lagerflächen herrscht. Zwar gibt es keine verbindlichen Daten, doch die von der Researchagentur Property Market Analysis erfassten Maklerschätzungen zeigen, dass die Leerstandsraten bis Mitte 2010 in Ile de France, Italien und Skandinavien zwischen 10 und 12 Prozent lagen und in vielen mitteleuropäischen Märkten zwischen 20 und 25 Prozent. Der größte Teil dieser Spanne lässt sich durch Schwankungen bei der spekulativen Entwicklung zwischen 2007 und 2009 erklären.