Versicherer setzen verstärkt auf Immobilieninvestments. Die nach Solvency II geltenden neuen Eigenkapitalregeln sind jedoch eine Belastung bei der Finanzierung. Luxemburger Strukturen können aufgrund einer höheren Flexibilität hilfreich sein.
Gastbeitrag von Marc Drießen, Hansainvest
Bei der Investition in Immobilien entscheiden sich viele Versicherer für den offenen inländischen Spezial-AIF mit festen Anlagebedingungen nach Paragraf 284 des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB). Allerdings gibt es Situationen, in denen Immobilieninvestments über Luxemburger Strukturen die bessere Wahl sind.
Fondsstandort Luxemburg vorteilhaft
Im Allgemeinen hat der Fondsstandort Luxemburg folgende Vorteile: Die Umsetzung der regulatorischen Vorgaben erfolgt flexibler. Während das KAGB feste Regeln vorsieht, welche Assetklasse in welchem regulierten Vehikel zulässig ist, erlaubt Luxemburg grundsätzlich alle bewertbaren Vermögensgegenstände in jedem regulierten Vehikel.
Ferner erlaubt das Luxemburger Regulierungsregime die Beteiligung an regulierten Vehikeln über verschiedenste Formen von Eigen- und Fremdkapitalinstrumenten, während in Deutschland nur Eigenkapitalanteile möglich sind.
Dabei gelten das Aufsichts- und Steuerrecht als genauso verlässlich wie in Deutschland. Dadurch ermöglichen Luxemburger Strukturen, die Eigenkapitalbelastung unter Solvency II innerhalb einer Versicherungsgruppe flexibler zu verteilen.
Dachfonds mit Teilfonds
Zur Umsetzung einer solchen Struktur bietet sich eine SICAV SIF an. Dabei handelt es sich um einen Alternativen Investmentfonds (AIF), der von einem externen Manager (AIFM) verwaltet wird. Die Struktur kann als Umbrellafonds ausgestaltet werden, das heißt, einzelne Teilfonds werden unter einem Dachfonds „aufgehängt“.
Teilfonds eins kann dann beispielsweise in Infrastruktur, Teilfonds zwei in Wohnimmobilien, Teilfonds drei in Gewerbeimmobilien investieren, usw.
Die Besonderheit und der große Vorteil dieser Struktur sind, dass institutionelle Anleger in ein und denselben Teilfonds über unterschiedliche Kapitalarten investieren können. So stehen als Möglichkeiten Fremdkapital, Eigenkapital sowie Genussrechte zur Verfügung.
Seite zwei: Flexibilität ist Trumpf