Mit Blick auf die von EZB Präsident Mario Draghi für den 3. Dezember angekündigte Überprüfung des Quantitative Easing Programms erwarten die Research Experten von Lyxor Asset Management eine weitere Absenkung des Einlagenzinssatzes bei der EZB.
„Eine Reduzierung um zehn Basispunkte könnte durchaus möglich sein“, sagt Jeanne Asseraf-Bitton, Global Head of Cross Asset Research. Die Einschätzung beruht auf der Beobachtung, dass Banken das durch die EZB zur Verfügung gestellte zusätzliche Geld nicht in ausreichendem Maße als Kredite an die Wirtschaft weitergeben, sondern verstärkt als Liquiditätsreserve bei der EZB anlegen.
Banken parken mehr als eine halbe Billion bei EZB
Während seit 2008 die Geldspritzen der EZB im Durchschnitt zu 65 Prozent wieder bei der Zentralbank angelegt wurden, erhöhte sich dieser Anteil seit März 2015 auf nahezu 80 Prozent. „Gegenwärtig haben Banken rund 566 Milliarden Euro bei der EZB geparkt“, erklärt Asseraf-Bitton.
Ausweitung des Aufkaufprogramms unwahrscheinlich
Dass die EZB im Dezember das Volumen ihres Ankaufprogramms erhöhen wird, halten die Experten von Lyxor Asset Management eher für unwahrscheinlich. Eine Ausdehnung auf weitere Assetklassen sei jedoch möglich. Grundsätzlich dürfte die EZB den de-facto zeitlich unbefristeten Charakter ihres Programms betonen und darauf hinweisen, dass das Programm erst dann beendet werden sollte, wenn ein Anstieg der Inflationsraten in Europa erkennbar ist. (fm)
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