Nur wenige Anleger dürften aktuell in den chinesischen Markt einsteigen. Zu groß waren die Schockwellen an den chinesischen und internationalen Börsen in den letzten Wochen. Doch wie so oft nach einem Kursrückgang lohne ein zweiter Blick, meint Matthew Vaight, Fondsmanager für Schwellenländeraktien bei M&G Investments.
Denn nach einem Crash können sich attraktive Einstiegschancen bieten bei Unternehmen, deren Fundamentaldaten sich nicht geändert haben. Interessant sei in diesem Zusammenhang ein Blick auf das unterschiedliche Verhalten verschiedener Anlegergruppen, so Vaight.
So schlugen die Indizes auf dem chinesischen Festland sehr heftig aus: Der Shanghai Composite Index, in dem in erster Linie chinesische Privatanleger investiert sind, sowie der Shenzhen Composite Index, der eine vergleichbare Anlegerstruktur aufweist, aber auf Technologietitel fokussiert ist, vergleichbar mit der Nasdaq.
Börse für Spekulationen missbraucht
Viel moderater fielen die Bewegungen hingegen im MSCI China Index aus, der Unternehmen enthält, die in Hongkong gelistet sind, und dessen Anlegerstruktur in erster Linie aus internationalen Investoren besteht. Chancen in Schwellenländern Viele Privatanleger in China nutzen die Börse eher zur Spekulation als zu Anlagezwecken, so Vaight, was die heftige Reaktion zumindest zum Teil erkläre.
Nachbarbörsen leiden mit
„Doch auch der Rest der Welt hat sich anstecken lassen. In der aktuellen Verkaufswelle scheint alles abgestoßen worden zu sein, was irgendwie mit China zusammenhing.“ So habe die Welle auch die Nachbarbörsen hart getroffen, und darüber hinaus die Schwellenländer allgemein. (fm)
Foto: M&G