Machtkampf um Kompass beendet? Vorstand und Aufsichtsrat widersprechen

Matthias Schmidt, CEO der Kompass Group
Foto: Kompass Group Deutschland AG
Matthias Schmidt

Die Mehrheitsaktionäre um Matthias Schmidt, René Fuchs und Marcus Renziehausen, die zugleich Eigentümer der Kompass Group Deutschland AG sind, haben nach eigenen Angaben die Kontrolle über die Kompass Group AG wiederhergestellt. Deren Vorstand und Aufsichtsrat widersprechen.

Eine außerordentliche Hauptversammlung der Kompass Group AG habe sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrates abberufen, heißt es in einer Pressemitteilung der Kompass Group Deutschland AG. Dr. Martin Ulmer, Hans-Gerd Coenen, Uwe Ludwigs und Matthias Bauer hätten keine Funktion mehr in Gremien der Kompass Group AG. Der vom Aufsichtsrat vor wenigen Wochen installierte Vorstand Nikos Pohland sei fristlos entlassen worden.

Zugleich hätten die Kompass Group AG und die Kompass Group Deutschland AG sämtliche juristischen Auseinandersetzungen beendet. Am 12. Juni hatte das Landgericht Mannheim einer einstweiligen Verfügung der Kompass Group AG gegen die Kompass Group Deutschland AG in erster Instanz stattgegeben.

„Wir freuen uns, dass es uns nach mehr als zwei Monaten gelungen ist, die Kontrolle über die Kompass Group AG wiederzuerlangen”, wird Matthias Schmidt in der Pressemitteilung zitiert. „Damit sind sämtliche juristischen Auseinandersetzungen beendet und wir können uns noch stärker auf den operativen Alltag fokussieren.” Die Kompass Group AG verbleibe zunächst als Mantelgesellschaft ohne operatives Geschäft und solle mittelfristig liquidiert werden.


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In einer eigenen Presseerklärung widersprechen Pohland, Ulmer, Coenen, Ludwigs und Bauer dieser Darstellung und kündigen weitere gerichtliche Schritte an. Die in der Pressemitteilung der Kompass Group Deutschland AG aufgestellten Behauptung seien nicht zutreffend und unredlich. Sowohl der Vorstand wie auch der Aufsichtsrat der Kompass Group AG seien weiterhin im Amt und übten die Kontrolle über das Unternehmen aus.

„Es wird langsam aberwitzig, wie die Leitung der Kompass Group Deutschland AG für sich die Realität verdreht,“ kommentierte Coenen die von der Kompass Group Deutschland AG verbreitete Meldung, die falsch sei. „Möglicherweise ist den Herren der Kompass Group Deutschland AG schlicht und ergreifend ihre rechtliche Situation in Fragen der Mehrheiten nicht klar. Wir sind jetzt gezwungen, nicht nur zivilrechtlich sondern auch strafrechtliche Verfahren gegen diesen Identitätsdiebstahl und Betrug vor Gericht zu bringen. So geht es einfach nicht weiter“, betont er. Die Kompass Group AG werde umgehend einstweillige Verfügungen in Deutschland und der Schweiz gegen die Kompass Group Deutschland AG einreichen. Weitere rechtliche Schritte sollen folgen.

Mehr über den Konflikt um die „doppelte Kompass Group“ lesen Sie hier.

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