Die Frankfurter Madison Real Estate Beteiligungsgesellschaft, eine Tochter der New Yorker Madison International Realty, hat nach eigenen Angaben 84 Prozent der Anteile am Falk-Fonds 77 erworben.
Über die Höhe der Transaktionskosten sei Stillschweigen vereinbart worden, teilt Madison auf Anfrage von cash-online mit. Das Amtsgericht München habe daraufhin das vorläufige Insolvenzverfahren eingestellt. Gläubiger und die etwa 100 Anleger verzeichnen zwar Verluste, es komme aber nicht wie zunächst befürchtet zu einem Totalverlust des Kapitals.
Der Immobilienfonds war im Herbst 2002 von der Münchener Falk-Gruppe auf den Markt gebracht worden, von den geplanten 20,3 Millionen Euro Emissionskapital wurden nach Madison-Angaben bis zur Insolvenz der Initiatoren-Gruppe im Frühjahr 2005 aber lediglich knapp 16 Prozent platziert. Madison trat demnach bereits im Dezember 2005 mit der Münchner Euro Asset Management (EAM), die mit der Verwaltung des Fonds betraut worden war, und dem Insolvenzverwalter Josef Nachmann, ebenfalls aus München, in Verhandlungen zur Übernahme des insolventen Fonds. Im August des vergangenen Jahres wurde im Rahmen einer Gesellschafterversammlung das Sanierungskonzept vorgestellt, inzwischen seien die Gläubiger abgefunden.
Der Fonds bestand ursprünglich aus drei voll vermieteten Büroimmobilien in Langenfeld, Gelsenkirchen und Köln. Das Gebäude in Köln wurde zwischenzeitlich verkauft. Madison halte nun ausnahmsweise die Mehrheitsbeteiligung an einem geschlossenen Immobilienfonds. ?Wir haben quasi ein neues Geschäftsfeld betreten, indem wir einen Fonds, der in Schieflage geraten ist, mit Eigenkapital versorgt und damit vor dem Aus gerettet haben?, so Geschäftsführer Michael Siefert. (hb)