Argentinien, Irak, Ukraine – Krisenherde gibt es reichlich. Für Cornel Bruhin, Fondsmanager bei Mainfirst in Frankfurt, kein Grund zur Panik: „Manche Krisenregionen bieten wirtschaftliche Chancen.“
Bruhin nennt als Beispiele den Argentinien-Default, die Verschärfung der Ukraine-Krise, die Russland-Sanktionen, die Ebola-Epidemie in Westafrika sowie die Kämpfe im Irak: „Viele dieser Krisen hätten darüberhinaus dramatische humanitäre Auswirkungen. Die wirtschaftliche Analyse jedoch zeigt: Panik ist jetzt fehl am Platz.“
Mainfirst sucht attraktive Bonds
Ebola etwa sei eine humanitäre Katastrophe, das ökonomische Ausmaß aber überschaubar: „Wir sehen bei nigerianischen Anleihen echte Chancen – vor allem wenn es den Behörden gelingt, die schreckliche Ebola-Epidemie in den Griff zu kriegen“, sagt Bruhin. Das gelte auch für Bonds aus dem Senegal, welcher ebenfalls unter den Folgen der Krankheit zu leiden habe.
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Das Bond-Segment zeige eine starke Underperformance, eine Erholung sei jedoch vor dem Hintergrund robuster ökonomischer Rahmendaten ein realistisches Szenario, so der Fondsmanager.
Seiner Meinung nach tendieret der Finanzmarkt gerade in Ausnahmesituationen und bei Schwellenländern zu Unter- oder Übertreibungen. Das biete auf lange Sicht viele Chancen, so Bruhin: „Oft reagieren Anleger in Krisenfällen zu spontan und unüberlegt. Sie verkaufen die betroffenen Positionen, auch wenn das mit einem Buchverlust einhergeht. Mittelfristig wäre eine andere Entscheidung aber gewinnbringender gewesen.“ (mr)
Foto: Mainfirst