Einer reicht nicht: Die Entwicklung, dass Makler mit mehreren Pools kooperieren, hat sich in den vergangenen zwölf Monaten weiter fortgesetzt. Eine aktuelle Studie der auf Finanzdienstleister spezialisierten Unternehmensberatung Brunotte Konzept zeigt, dass mit 70.000 Vermittlern fast doppelt so viele Makler für die befragten 28 Unternehmen arbeiten als im Vermittlerregister eingetragen sind.
Auch die Gegenseite schaut sich gern mal anderweitig um: Immer mehr Pools bieten ihre Leistungen auch Vertrieben an. Mehr als zwei Drittel der befragten Pools kooperieren bereits in diesem Bereich. Auch Banken und Sparkassen sind demnach als potentielle Vertriebspartner gefragt.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage betrifft die Beteiligung von Produktgebern an Pools. Die Mehrzahl der Teilnehmer bewertet solche Eigentumsverhältnisse kritisch. Als wesentliche Gefahr gilt der Verlust der Unabhängigkeit.
Pools, an denen Versicherer bereits beteiligt sind, verweisen hingegen darauf, dass die Beteiligung eines Produktgebers ihre finanzielle Position stärke. So ließ sich im Rahmen der Studie ein Marktteilnehmer zu folgendem Zitat hinreißen: „Wir sind der Überzeugung, dass es in Kürze keinen leistungsfähigen Pool mehr geben wird, der ohne die Kapitalstärke eines Versicherers die Anforderungen des Marktes erfüllen kann.“
Die befragten Pools und Verbünde sehen ihre Branche ohnehin vor der Konsolidierung. Ein Prozess, der von der Finanz-, Wirtschafts- und Vertrauenskrise beschleunigt werde. Nur Akteure mit starker Eigenkapitalbasis, ob selbst erwirtschaftet oder durch externe Kapitalgeber bereitgestellt, ausreichender Liquidität und tragfähigem Geschäftsmodell werden sich dauerhaft behaupten können, so die Einschätzung der Unternehmen.
Als weitere wichtige Trends gelten der Studie zufolge die Technologisierung der Beratungsprozesse sowie Professionalisierung und Kooperationen. (hb)