Kunden, die häufiger über einen Makler Verträge abschließen, stellen für Versicherer eine Zielgruppe von hoher Relevanz dar, so eine aktuelle Zielgruppenanalyse des Kölner Marktforschungsinstituts You Gov. Besonders attraktiv für Versicherer ist demnach der hohe Produktbesitz.
Durchschnittlich besitzen Kunden von Maklern 6,3 Policen, so die Untersuchung. Das seien deutlich mehr als bei gewöhnlichen Versicherungsnehmer in Deutschland (4,9 Produkte). Doch nicht nur der hohe Produktbesitz zeichne Maklerkunden aus, auch bei den Neuabschlüssen liegen Kunden von Maklern demnach weit über dem Durchschnitt.
So haben laut der Analyse 28 Prozent der Maklerkunden in den letzten zwei Jahren ein bis zwei neue Versicherungen oder Geldanlagen abgeschlossen. Bei den durchschnittlichen Versicherten sind es demnach lediglich 18 Prozent. Mitunter hänge die Anzahl der Neuabschlüsse auch mit dem höheren Haushaltsnettoeinkommen (im Schnitt 2.722 Euro) zusammen, über das die Kunden von Maklern monatlich verfügen, so You Gov.
Kunden von Maklern sind anspruchsvoller
Maklerorientierte Versicherungsnehmer sind der Untersuchung zufolge allerdings nicht einfach zu überzeugen. Insgesamt seien sie weitaus anspruchsvoller als die meisten anderen Versicherungskunden. Demnach holen Kunden von Maklern überdurchschnittlich häufig (55 Prozent) eine Reihe von Angeboten verschiedener Gesellschaften ein, um diese ausführlich zu vergleichen.
„Eine gute Beratung ist für die meisten Deutschen weiterhin ein Muss. Wir können auf Basis langfristiger Trends auch nicht erkennen, dass Absicherung und Vorsorgen zum Do-It-Yourself Wochenend-Hobby der Deutschen wird. Eine hochwertige Beratung in Finanz- und Versicherungsfragen bleibt damit Aufgabe der gesamten Branche“, weiß Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzmarktforschung bei You Gov.
Die Zielgruppenanalyse wurde mit der Studie „Target Report Assekuranz“ erstellt. Für den Target Report hat You Gov über 80.000 Versicherungsentscheider in den Jahren 2004 bis 2012 befragt. Für die hier vorgestellte Zielgruppe sind demnach rund 6.600 Personen über die letzten neun Jahre befragt worden. (jb)
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