Martin Steinmeyer, Geschäftsführer von Netfonds, hat zudem festgestellt, dass besonders die Nachfrage nach Abwicklungsdienstleistungen und Wissenstransfer, also den Kernleistungen eines leistungsfähigen Maklerpools, zugenommen habe. Die Akzeptanz der Pools bei Einzelmaklern und Maklerunternehmen steige zusehends.
Grabmaier von JDC sieht jedoch nicht nur, dass Makler sich mit steigenden Anforderungen auseinandersetzen müssen, sondern auch die Pools. „Am Ende bleibt mehr übrig für die, die ihr Geschäftsmodell professionell ausbauen, die Servicequalität verbessern und stets die rechtlichen Rahmenbedingungen im Blick haben.“ Auch Richard Eibl, Vorstand von Top Ten, sieht die Pools in der Pflicht. „Es geht nicht nur um die reibungslose Produktabwicklung, sondern um sehr gute technische Lösungen und Beratungslösungen.“ Darüber hinaus müssten nicht nur die angeschlossenen Partner, sondern auch die Pools ein realistisches Kostenbewusstsein haben.
Maklerpools positiv gestimmt
Was das laufende Geschäftsjahr angeht, sind die Pools positiv gestimmt. Die drei Großen Fonds Finanz, BCA und JDC rechnen alle mit einer Steigerung der Erlöse gegenüber 2010. Dem schließen sich auch die kleineren Marktteilnehmer an. Bei der VFM-Gruppe aus Pegnitz beispielsweise übersteigt die Nachfrage eigenen Angaben zufolge sogar die Kapazitäten.
„Die Entwicklung zum Halbjahr 2011 deutet auf eine Steigerung der Provisionserlöse um circa 20 Prozent hin“, sagt Geschäftsführer Stefan Liebig. Er rechnet deshalb mit einem „guten Ergebnis“ für das Jahr 2011. Erlöszuwächse im zweistelligen Bereich verzeichnen nach den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres eigenen Aussagen zufolge auch Amexpool mit Sitz in Müllheim, VFV aus Schwarzenberg, Insuro aus Köln und Allfinanztest.de aus Zwickau.
Die positive Stimmung sollten die Pools auch über das Jahr 2011 hinaus in das kommende mitnehmen. Im Hinblick auf die zu erwartende weitere Konsolidierung, den steigenden Kostendruck und den Umstand, ständig finanzielle Mittel für Ausbau von Dienstleistungen und neueste Software bereitstellen zu müssen, werden einige Teilnehmer möglicherweise die nächsten Jahre nicht überleben.
Auf der einen Seite werden die Pools zudem genauer hinschauen, wen sie anbinden, denn viele Partner tragen nur einen geringen Teil zum Umsatz bei. Auf der anderen Seite sind aber auch Makler angehalten, den Anbieter genau unter die Lupe zu nehmen. Zu häufig ist es schon passiert, dass sich beispielsweise im Falle einer Insolvenz eines Pools der Bestand und ausstehende Courtagezahlungen in Luft aufgelöst haben. Es gilt – sowohl für Makler als auch für Pools – die Leistungen im Auge zu behalten.
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